- EU-Recycling - https://eu-recycling.com -

Erema beteiligt sich an plasticpreneur

Mit 30. Mai 2022 hat die Erema Group GmbH 19,8 Prozent an der plasticpreneur gmbh übernommen. plasticpreneur ist ein vor zwei Jahren gegründetes österreichisches Start-up-Unternehmen, das am Produktionsstandort in Klagenfurt mobile und ohne Vorkenntnisse zu bedienende Recyclinglösungen für Kunststoffabfälle produziert.

[1]

Schredder, Spritzgießeinheit und Extruder (Foto: plasticpreneur)

Das Maschinenportfolio deckt den Recyclingprozess und die Produktion neuer Endprodukte ab. Aufgrund seiner vielfältigen Einsatzgebiete wird es sowohl im globalen Süden als auch in Industrieländern nachgefragt. In den zwei Jahren seit Firmengründung konnte plasticpreneur bereits 330 Maschinen an Kunden in über 70 Ländern auf allen Kontinenten verkaufen. Dazu kommen über 750 bedarfsgerechte Formen, viele davon Spezialfertigungen auf individuellen Kundenwunsch. Eine Leistung, die Manfred Hackl, CEO Erema Group, schon beim ersten Kennenlernen begeistert hat: „Die jungen Gründer und ihr engagiertes Team zeigen Pioniergeist, wollen mit ihrer Arbeit die Zukunft gestalten und stecken ihr Herzblut in die Kreislaufwirtschaft und das Kunststoffrecycling. Genauso, wie wir in der Erema Gruppe das tun!“

Während in den Industrieländern das Kunststoffrecycling enorm an Fahrt aufgenommen hat, können entlegenere und ärmere Regionen der Erde von hochtechnologischen Lösungen für industrielle Recyclingprozesse bisher noch kaum profitieren. Es mangelt an Infrastruktur und Know-how. Abfall wird daher häufig verbrannt oder in Deponien, Flüssen und in der Umgebung entsorgt. „Unsere Mission ‘An­other life for plastic, because we care‘ verstehen wir so, dass wir auch diese Regionen mit Lösungen für Kunststoffrecycling unterstützen wollen, und mit plasticpreneur haben wir dafür den idealen Partner gefunden“, erklärt Hackl.

[2]

Zwei Anwendungsbeispiele für plasticpreneur-Maschinen: Kunststoffrecycling bis zum neuen Endprodukt in Uganda (oben) und zur Veranschaulichung des Prozesses in einem Workshop (unten) – Foto: plasticpreneur

Anwender werden zu Unternehmern
Mit den Maschinen des Start-up Unternehmens lassen sich HDPE, PP, PS, LDPE, PLA, AB und TPU getrennt verarbeiten. Das Portfolio umfasst Schredder, Spritzgießeinheit, Extrudereinheit zur Herstellung von Endprodukten, Luftfilter sowie bedarfsgerechte Formen für diese Produkte. „Für den Einsatz in infrastrukturell schlecht ausgestatteten Regionen müssen unsere Maschinen ohne Vorkenntnisse zu bedienen sein. Dass wir auch vor Ort benötigte Endproduktlösungen entwickeln, macht unser Angebot dort besonders attraktiv“, sagt Sören Lex, von plasticpreneur.

Auf diese Weise wird Recycling auch zur Einnahmequelle für die Anwender: Sie werden zu Unternehmern. Zum Ausdruck bringt das der Name des Unternehmens, eine Wortkreation aus „plastic“ und „entrepreneur“. Zu seinen Kunden zählt plasticpreneur in diesen Regionen beispielsweise Sozialunternehmen und Betreiber von Flüchtlingscamps, in denen aus Kunststoffabfällen Gebrauchsgüter des täglichen Bedarfs – von Wäscheklammern über Schul- und Spielsachen bis hin zu Zaunpfählen – hergestellt und verkauft werden. Damit bleibt die Wertschöpfung an Ort und Stelle.

[3]

Foto: plasticpreneur

Immer stärker nachgefragt werden plasticpreneur-Maschinen aber auch in Industrieländern. Einerseits von Bildungseinrichtungen und Organisationen, die damit in Workshops Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit von Kreislaufwirtschaft betreiben und für Kinder und Erwachsene den Kunststoffrecyclingprozess direkt erlebbar machen. Andererseits von Kunden, die mit plasticpreneur als Partner neue Endprodukt-Lösungen für Kunststoffabfälle entwickeln. Die einfach zu bedienenden Maschinen ermöglichen einen niederschwelligen Einsatz von recyceltem Kunststoff in Produktentwicklungsprozessen: von der Prototyp-Entwicklung bis hin zur Kleinserienproduktion. Kleinunternehmen, Produktdesigner und -entwickler bilden daher ein stetig wachsendes Kundensegment.

Warum Manfred Hackl und Sören Lex überzeugt sind, dass die Erema Gruppe und plasticpreneur voneinander profitieren können, erklären sie so: „Uns verbindet die Entwicklung von kreislauffähigen Lösungen für Kunststoffabfälle. Wir möchten Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Kunststoff an sich und für die zentrale Rolle der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz schaffen. Und wir möchten, dass Kunststoffrecycling auch sozialen Benefit erzeugt.“

www.plasticpreneur.com [4]
www.erema-group.com [5]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 08/2022, Seite 24, Foto: plasticpreneur)

 

[6]

Anzeige