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EU-Abfallverbringungsordnung: „Wahllose Beschränkungen werden die Nach­frage nach recycelten Materialien unterdrücken“

Der europäische Dachverband EuRIC fordert verpflichtende Zielvorgaben für den Recyclinganteil in EU-Produkten – als Antwort auf die von der Europäischen Kommission in der gerade überarbeiteten Abfallverbringungsverordnung beabsichtigten Exporteinschränkungen von fast 27 Millionen Tonnen recycelter Materialien.

Wie der Verband mitteilt, sind die europäischen Recycler nicht gegen Exportverbote für problematische Abfälle außerhalb Europas, zum Beispiel gemischte Kunststoffe. Nach Ansicht werden jedoch wahllose Beschränkungen die Nachfrage nach hochwertigen recycelten Materialien wie Metallen und Papier unterdrücken.

„Wenn die Europaabgeordneten sicherstellen wollen, dass Abfälle in Europa recycelt werden, müssen sie verbindliche Ziele für die Verwendung von recycelten Materialien in Zwischenprodukten wie Metallen, Papier und Kunststoffen festlegen“, erklärte EuRIC-Generalsekretär Emmanuel Katrakis und fügte hinzu: „Wenn Exportverbote bestehen bleiben, werden hochwertige Materialien, die für das Recycling bestimmt sind, stattdessen auf Deponien landen oder verbrannt werden. Derart ungeeignete Marktbedingungen verschaffen den unter umweltbelastenden Bedingungen gewonnenen Primärrohstoffen einen Vorteil gegenüber den Sekundärrohstoffen.“

Derzeit stammen nur zwölf Prozent der in der EU-Produktion verwendeten Materialien aus dem Recycling, und die vorgeschlagenen Exportverbote würden diesen Anteil noch weiter verringern. Verbindliche Zielvorgaben für rezyklierte Materialien können stattdessen die Marktnachfrage in der EU anregen, die Abhängigkeit von den internationalen Märkten verringern und dadurch eine echte europäische Kreislaufwirtschaft bewirken, die drastische Mengen an CO2-Emissionen verhindert, heißt es in der Pressemeldung.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 11/2022, Seite 4, Foto: O. Kürth)