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Störstoffen im Bioabfall mittels KI auf der Spur: Optisches Erkennungssystem reduziert Störstoffe bei der Bioabfallsammlung

Die novellierte Bioabfallverordnung kommt. Spätestens ab 1. Mai 2025 dürfen die zur Kompostierung angelieferten Abfälle aus der Biotonne nur noch maximal 3,0 Prozent Kunststoffe enthalten. Wenn Störstoffe bereits bei der Bioabfallsammlung detektiert werden, ist dieses Ziel erreichbar. Die Lösung heißt c-detect, ein neuentwickeltes KI-basiertes Störstofferkennungssystems von c-trace, dem führenden IT-Systemhaus für Abfallentsorgung.

Der Ansatz des IT-Spezialisten c-trace ist in jeder Hinsicht logisch: Je sortenreiner die Bioabfälle angeliefert werden, desto geringer sind Aufwand und Kosten für die Fremdstoffentfrachtung. Außerdem steigen Menge und Qualität des kompostierbaren Bioabfalls und damit des Endprodukts. Die Ergebnisse erster Praxistests sind vielversprechend. Städte wie Bremen und Kleve sowie die Firma Kühl haben bereits die Ausstattung von Fahrzeugen mit dem System zur Detektion von Störstoffen beauftragt.

Zwei Kameras am Fahrzeug blicken in jede Biotonne
Das System c-detect nutzt die Technologie des computerbasierten Sehens (Computer Vision, CV). Dazu werden am Heck des Sammelfahrzeugs zwei optische Kameras installiert, die in jede Biotonne blicken und den Inhalt mittels antrainierter künstlicher Intelligenz bewerten. Um die Software optimal anzulernen, wurden neben Trainings im Labor auch solche unter realen Bedingungen bei mehreren Entsorgungsbetrieben absolviert. c-detect erkennt alle möglichen Arten von Stoffen und Gegenständen, die nichts im Bioabfall zu suchen haben. Bei Kunststoffen kennt die Software kein Pardon – auch bei solchen, die als biologisch abbaubar beworben und deshalb irrtümlicherweise häufig mit im Bioabfall entsorgt werden.

Diese gelten in manchen Kommunen als Fremdstoffe. c-detect kann kundenspezifisch auf bestimmte Störstoffe trainiert werden und die gewünschten Fraktionen erkennen. Bei den mit Störstoffen kontaminierten Bioabfalltonnen stoppt das System automatisch die Entleerung. In Kombination mit dem Identifikationssystem c-ident können Entsorger die Verursacher der Fehlwürfe problemlos ermitteln. Auch im Fall von Reklamationen kann durch die gesicherte Datenlage der Bildbeweis zur Rechtmäßigkeit von förderlichen Maßnahmen im Rahmen der jeweiligen Abfallsatzung angetreten werden. Damit bietet c-trace Städten und Kommunen eine ganzheitliche Lösung mit Rückwirkung auf das Entsorgungsverhalten des Bürgers an.

Effektives Instrument zur Einhaltung der neuen Grenzen
In einem weiteren Feldversuch fuhren zwei Sammelfahrzeuge durch das gleiche Sammelgebiet; eines davon wurde mit c-detect ausgestattet. Dabei sammelte das Fahrzeug ohne c-detect die Bioabfallbehälter ein, die das System c-detect als kontaminiert erkannt und zurückgewiesen hatte. Bereits die augenscheinliche Bewertung des abgeladenen Bioabfalls beider Fahrzeuge beweist die Effektivität von c-detect. Wird c-detect zusätzlich mit einer Kamera innerhalb des Fahrzeugs kombiniert, kommt die Erkennungssoftware auch den Störstoffen auf die Spur, die bewusst unter anderen Bioabfällen versteckt wurden, und dokumentiert dies. Die Auswertung der Detektion kann in Echtzeit direkt im Fahrzeug über ein Endgerät beziehungsweise das c-ident-Touchdisplay verfolgt werden.

c-detect bietet Kontrolle, Bewertung und Reduzierung in einem System
Das automatisierte System ersetzt manuelle, stichprobenartige Kontrollen durch eine 100-prozentige Ab­deckung – ohne zusätzliche Arbeits- und Gesundheitsbelastung für das Personal. Die generierten Daten ermöglichen außerdem ein gezieltes Stoffstrommanagement. Die gesonderte Verarbeitung stark verschmutzter Chargen kann mit c-detect zielgerichtet gesteuert werden. Auch auf die Kompost- und Vergärungsanlagen wirkt sich das positiv aus: Aufbereitungstechnik und Betriebsaufwand können entlastet und effizienter betrieben werden. Durch die Minimierung des Restmüllaufkommens sinken die Entsorgungskosten bei gleichbleibender Anlagentechnik. c-detect wirkt sich sowohl ökonomisch wie ökologisch positiv aus: verbesserte Recyclingquoten, weniger CO2- und Feinstaubbelastung durch die gezielte Steuerung der Abfallsammelfahrzeuge beim Stoffstrommanagement, weniger Mikroplastik in den Böden und höheres Umwelt- und Recyclingbewusstsein bei den Bürgern.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 01/2023, Seite 44 -Advertorial-, Fotos: c-trace GmbH )

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