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Schrottmarkt kompakt: Die Schrottpreise tendieren nach oben

Das meldete die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer Rohstoffpreis-Information vom Januar. Auch die BDSV berichtete von einer spürbar angezogenen Schrottnachfrage und einem Mehrbedarf an Stahlschrott aufgrund angekündigter Produktionssteigerungen in den Stahlwerken. Die Gas- und Strompreise fielen im Januar deutlich, während die Stahlpreise – außer bei Walzdraht – durchschnittlich um über zehn Prozent stiegen. Nachfragebedingt werden bis Ende des ersten Quartals 2023 leicht anziehende Stahl- und Schrottpreise erwartet – letztere auch wegen der anhaltenden Schrottknappheit.

Aussagekräftige Daten zur Entwicklung im Februar lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe (15. Februar 2023) noch nicht vor. Der hohe Bedarf türkischer Verbraucher und die Bereitschaft im Exportmarkt, höhere Preise zu bezahlen, trieben im Berichtsmonat Januar insbesondere die Preise für Altschrotte nach oben. In Deutschland und Nachbarländern war die Nachfrage vor allem nach Neuschrotten gut. Insgesamt stiegen die Schrottpreise – je nach Sorte und Bedarf – zwischen 5 und 30 Euro pro Tonne. Wermutstropfen sind die verteuerten Frachtpreise der DB Cargo. Sollte die Deutsche Bahn bei ihren Forderungen bleiben, dürfte wieder mehr Schrott von der Schiene auf die Straße kommen.

Positive Aussichten meldete auch der NE-Metallmarkt. Im Berichtsmonat Januar stiegen außer bei Blei die Preise für die sechs an der LME geführten Metalle. Nach letztem Informationsstand verweilen die Preise in einer stabilen Position. Bei Nickel rutschten die Notierungen in der ersten Januarhälfte gegen den Trend ab, um dann wieder um mehr als zehn Prozent zu steigen. Wenn auch die Nachfrage und der Absatz bei Edelstahlschrott gut sind, so ist doch weiter von volatilen Nickel-Preisen auszugehen. Bei Aluminium bleibt die Erholung aus: Die Nachfrage der Automobilindustrie ist immer noch verhalten, was Produktionskürzungen in den Aluminiumwerken zur Folge hat.

Der Kupfermarkt ist weiter knapp versorgt. Der weltweite Bedarf ist laut IKB nur für drei Tage durch die Lagerbestände an den Metallbörsen gedeckt. Die Angebotssorgen gehen derzeit in erster Linie von Peru aus, dem neben Chile weltweit zweitgrößten Kupfer­produzenten. Seit den politischen Unruhen hat Glencore den Bergbaubetrieb der Kupfermine Antapaccay vorerst eingestellt. Trotz verhaltener Geschäfte im Metallhandel verzeichneten die Kupferpreise im Januar einen Kurssprung von über 1.000 US-Dollar.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2023, Seite 43, Foto: O. Kürth)