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Direktes Recycling von Produktionsausschüssen im industriellen Maßstab

Um die gesetzlichen Vorgaben des recycelten Anteils von Nickel, Cobalt und Lithium in neuen Batterien zu erreichen und den steigenden Mengen an Ausschüssen aus der Batterieproduktion, insbesondere Elektrodenausschüssen, entgegenzuwirken, hat die Firma Duesenfeld einen nachhaltigen Recyclingprozess entwickelt.

In diesem ausschließlich mechanischen Prozess wird die Beschichtung effektiv von der Stromableiterfolie getrennt und anschließend separiert. Die zurückgewonnene Beschichtung kann ohne weitere chemische Aufbereitungsschritte unmittelbar in der Batterieherstellung, genauer im Mischprozess der Elektrodenherstellung eingesetzt werden. Till Bußmann, CTO Duesenfeld GmbH: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein in Bezug auf die Zirkularität von Kathodenaktivmaterial. Das Material kann ohne großen Energie- und Chemikalieneinsatz und somit mit einem geringen CO2-Fußabdruck direkt wiederverwendet werden.“

In einem Pilotprojekt konnte für einen industriellen NMC-Kathodenausschuss eine Recyclingrate von über 90 Prozent bei gleichzeitig äußerst niedrigen Aluminiumverunreinigungen erzielt werden. In anschließenden branchenüblichen Zelltests (C-Raten-Test und Langzeitzyklisierung) wurde Zellen mit 26 Prozent Rezyklatanteil eine mit Referenzzellen vergleichbare Performance attestiert. Die spezifische Entladekapazität der Zellen mit 26 Prozent Rezyklatanteil erreichte 162 mAh g-1 im Vergleich zu 165 mAh g-1 für die Referenzzellen mit 100 Prozent Primärmaterialanteil. Ebenso liegt der Kapazitätserhalt der Zellen mit 26 Prozent Rezyklatanteil nach 500 Zyklen mit 68 Prozent auf dem Referenzniveau (67 %).

duesenfeld.com [1]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2025, Seite 39, Foto: Duesenfeld GmbH)