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Kunststoffrecycling: Agglorema – die neue Maschinengeneration von Erema

Zur K 2025 stellt Erema ein Recyclingsystem vor, das speziell für die Verarbeitung von stark kontaminierten Post-Consumer-Abfällen entwickelt wurde. Auf der Anlage werden etwa Folien-Rejects mit hoher und schwankender Feuchtigkeit aus Sortieranlagen in großem Maßstab zu Agglomeraten mit hoher Schüttdichte verarbeitet, die sich unter anderem als Feedstock für das chemische Recy­cling eignen.

Stabile Prozessführung
„Agglorema“ verarbeitet stark kontaminierte Abfallströme mit niedriger Schüttdichte (ab 30 kg/m³) und Feuchtigkeitsgehalten bis zu zwölf Prozent. Möglich wird das durch die Kombination der Erema Preconditioning Unit (PCU) mit der patentierten Counter Current-Technologie des Herstellers und einer speziell ausgelegten Extruderschnecke. Auch bei stark schwankender Materialzusammensetzung, etwa in Bezug auf Polymer, Form und Feuchtigkeit, sorgt diese Kombination für eine stabile Prozessführung. Das Material wird ohne vorgeschaltete Trocknung homogenisiert, entgast, vorgewärmt und kontinuierlich einem kurzen Extruder zugeführt. Der Durchsatz liegt bei bis zu 2,3 Tonnen pro Stunde – mit Potenzial nach oben. Vom Extruder gelangt der teilgeschmolzene Materialstrang direkt über eine Schmelzeleitung in die wassergekühlte Schmelzemühle. Dort wird dieser zu Agglomeraten mit Schüttdichten von 280 bis 380 Kilogramm pro Kubikmeter und definierter Korngröße geformt. Eine nachgeschaltete Trocknung reduziert die Restfeuchte je nach Ausführung auf bis zu unter einem Prozent. Das Prozesslayout ist bewusst einfach und robust gehalten.

Das System nutzt die Vorteile der Ex­trusion, senkt jedoch den Temperatur- und Energieverbrauch signifikant. Die Baureihe Agglorema bietet nicht nur für die Aufbereitung im chemischen Recycling, sondern auch im mechanischen Recycling Einsatzmöglichkeiten. Erzeugte Agglomerate aus gemischten Polyolefinfraktionen können beispielsweise in einfachen Bauteilen verwendet werden.

„Chemarema“ führt Schmelze direkt in den Reaktor
Zusätzlich zur neuen Agglorema bietet Erema für das chemische Recycling mit der Chemarema-Serie eine Recy­clinglösung, bei der die Schmelze direkt in den Reaktor eingespeist wird. In den letzten Monaten hat das Unternehmen mehrere Chemarema-Anlagen mit Durchsätzen zwischen 2,0 und 3,5 Tonnen pro Stunde in Betrieb genommen. Erema bietet diese Anlagen bis zu einem Durchsatz von 4,5 Tonnen pro Stunde an. Um der hohen Abrasivität des verunreinigten Eingangsmaterials längerfristig standzuhalten, sind auch Chemarema-Anlagen deutlich robuster ausgelegt.

Erema auf der K 2025 vom 8. bis 15. Oktober in Düsseldorf: Halle 9, Stand: C09 und im Edvanced Recycling Center, Freigelände CE03.

erema-group.com [1]

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2025, Seite 39, Foto: Erema GmbH)