Kunststoffrecycling neu gedacht: Schredder-Schneidmühle Polyplex PPC 50/120 von Hosokawa Alpine

Die Polyplex hatte ihre Premiere auf der K 2019 in Düsseldorf (Foto: Hosokawa Alpine)

Das Maschinenkonzept verbindet die Selbstdosierungs-Eigenschaften eines Schredders mit den Produktfeinheiten einer Schneidmühle. Bei der Firma MG Plast GmbH hat sich diese flexible Lösung erstmals bewährt.

Schneller, flexibler und wirtschaftlicher produzieren: So lauten die aktuellen Anforderungen beim Recycling von Kunststoffabfällen. Intelligente Anlagenkonzepte können die Produktivität, beispielsweise bei der Materialzuführung oder Zerkleinerung, deutlich erhöhen. Dieser Herausforderung hat sich Hosokawa Alpine gestellt: „Die Anforderungen unserer Kunden waren klar definiert. Sie wünschten sich eine automatisierte und kosteneffiziente Lösung, die flexibel einsetzbar ist und in engen Arbeitsräumen Rechnung trägt“, verdeutlicht Jörg Krause, Head of Engineering. Mit der Schredder-Schneidmühle Polyplex PPC 50/120 hat Hosokawa Alpine eine neuartige Lösung für die Zerkleinerung von Kunststoffmaterialien aller Art entwickelt, die durch unkomplizierte Materialzuführung, geringen Platzbedarf und deutlich verringerte Stillstandzeiten überzeugt.

Mit senkrechter Rotorwelle
Die Hosokawa Alpine Polyplex PPC 50/120 ist ideal für anspruchsvolle Recyclingaufgaben geeignet und bietet zahlreiche Vorteile. Das neuartige Maschinenkonzept verbindet einen vertikal angeordneten Schredderrotor mit einem Schneidmühlenrotor: In nur einer einzigen Zerkleinerungsstufe kann Mahlgut mit einer Produktfeinheit von bis zu fünf Millimetern erzielt werden. Aufgrund ihrer Bauweise muss das Aufgabegut dabei nicht uniform sein. Kleine Beschnitte können gleichzeitig mit schweren Anfahrbrocken oder großvolumigen Hohlkörpern aufgegeben werden. Ein weiterer Vorteil der senkrechten Rotorwelle ist der erleichterte Zugang zu Mahlraum, Rotor und Schneidmesser. Nach erfolgreichen Versuchen im hauseigenen Technikum sollte die Neuentwicklung im nächsten Schritt im Realbetrieb bei einem Kunden validiert werden. Aufgrund der sehr guten Branchenkenntnisse sowie optimaler lokaler Produktionsbedingungen wurde die Maschine in den Produktionsprozess bei der MG Plast GmbH integriert. Das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Bodenwöhr bearbeitet Produktionsabfälle aus der kunststoffverarbeitenden Industrie und bietet seinen Kunden einen sicheren Verwertungsweg für Angüsse, Über- und Ausschussproduktion.

Das neuartige Maschinenkonzept verbindet einen vertikal angeordneten Schredderrotor mit einem Schneidmühlenrotor (Foto: Hosokawa Alpine)

Ein bestechend einfaches Prinzip
Während der zweimonatigen Validierungsphase war die Polyplex PPC 50/120 bei MG Plast in den Recyclingprozess von Kunststoff-Produktionsabfällen eingebunden. Zerkleinert wurden damit hauptsächlich Kunststoffbrocken und -beschnitt. „Die Herausforderung lag in der Selbstdosierung der Anlage sowie in der Aufmahlung auch großer und schwerer Brocken auf Schneidmühlenfeinheit in einem Schritt“, erläutert Krause.

Das Funktionsprinzip der Schredder-Schneidmühle ist bestechend einfach: Die Kunststoffbrocken werden mithilfe einer Zuführeinheit in die Maschine aufgegeben. Das Material kann dabei kontinuierlich oder batchweise zugeführt werden. Anschließend schiebt ein Pusher das Aufgabematerial in Richtung des Schredders, der die Vorzerkleinerung übernimmt. Mittels Schwerkraft gelangt das zerkleinerte Material in den auf der gleichen Welle angebrachten Schneidmühlenbereich. Hier wird das Mahlgut auf die gewünschte Endfeinheit zerkleinert und danach pneumatisch abtransportiert.

Schredder-Schneidmühle Polyplex 120/50 (Foto: Hosokawa Alpine)

„Durch das intelligente Design werden deutlich kürzere Stillstandzeiten, etwa bei Reinigungsarbeiten, garantiert“, konstatiert Michael Gleixner, Geschäftsführer bei MG Plast. Die einstufige Lösung von Hosokawa Alpine macht kein manuelles Vorsortieren von Brocken nötig; das bringt entscheidende Vorteile mit sich: „Einerseits werden die Mitarbeiter von monotonen und körperlich anstrengenden Arbeiten entlastet und andererseits erhöht sich gleichzeitig der Durchsatz deutlich.“ Da bei der Kombination aus Schredder und Schneidmühle nur ein Antrieb erforderlich ist, stellt auch die Energieeffizienz gegenüber einer zweistufigen Lösung einen deutlichen Mehrwert dar. „Für Verarbeiter von Brocken und vor allem Mischmaterialien ist die Hosokawa Alpine Schredder-Schneidmühle die optimale Maschine“, lautet Gleixners positive Bilanz.

www.hosokawa-alpine.com

(EU-Recycling 04/2020, Seite 78, Foto: Hosokawa Alpine)

 

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