A|U|F unterstützt Recycling von Verbundmaterialien

Die Recycling-Initiative A|U|F e.V. bringt Verbundmaterial-Hersteller, Recyclingunternehmen und Sammelpartner zusammen. Ein Arbeitskreis wird Kriterien und Strategien erarbeiten, damit auch Aluminium-Verbundmaterialien im Rahmen hochwertiger geschlossener Wertstoffkreisläufe recycelt werden können.

Alu-Verbundmaterial besteht aus zwei Leichtmetall-Deckschichten mit Stärken zwischen 0,2 und wenigen Millimetern sowie einer Kernschicht aus Polyethylen oder Mineralstoffen. Die Außenseiten können beidseitig lackiert, bedruckt oder foliert werden. Zu den jüngsten Anwendungen von Alu-Verbundmaterial gehören Verkehrsschilder. Seit 2020 sind Alu-Verbundmaterialien für Kleinschilder zugelassen; eine Genehmigung für Großschilder, zum Beispiel für Autobahnen, wird in den nächsten Monaten erwartet.

Verkehrsschilder aus Alu-Verbundmaterial sind rund 30 Prozent leichter als Schilder aus Voll-Aluminium und rund 70 Prozent leichter als Schilder aus Stahl. Trotz der signifikanten Materialersparnis ist bei gleichbleibendem Gewicht die Biegesteifigkeit von Verbundmaterial deutlich höher, was neue Konstruktionsweisen mit weniger Aussteifungen ermöglicht. Werden die Schilder am Ende der „Lebensdauer“ so recycelt, dass sowohl das Aluminium wie auch die Kernschicht wieder zur Herstellung neuer Verbundmaterialien verwendet werden, bieten Aluminium-Verbundmaterialien ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit.

Leistungsfähige Verfahren entwickelt
In den zurückliegenden Jahren wurden verschiedene leistungsfähige Verfahren zur Trennung und Recycling von Verbundmaterialien entwickelt und erprobt. Dazu zählen Schneid- und Spaltverfahren, durch die das Verbundmaterial zerlegt wird, oder das Schreddern. „Die Verwendung von Alu-Verbundmaterialien ist so breit und vielfältig, dass angesichts hoher Rohstoff- und Energiepreise die Einführung geschlossener Wertstoffkreisläufe für Alu-Verbundmaterial aus allen Verwendungsbereichen angestrebt werden sollte“, erklärt Walter Lonsinger, Vorstandsvorsitzender des A|U|F. Dazu zählt er Fassaden und Produkte aus der Heizungs- und Sanitärbranche, aber auch Komponenten aus dem Verpackungs- und Automotivbereich. Bisher wird nur ein geringer Mengenstrom von Alu-Verbundmaterialien aus Rückbauprojekten dem Recycling zugeführt. Die Zusammenarbeit mit dem A|U|F könnte eine flächendeckende Erfassung von Alu-Verbundmaterialien am Ende ihres Lebenszyklusses oder aus der Verarbeitung und die Erfassung dieser Mengen durch die A|U|F-Sammelpartner realisieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll jetzt geklärt werden, ob diese Zielsetzungen in die Realität umgesetzt werden können.

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(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2022, Seite 45, Foto: A|U|F e:V.)