Modernisierung der Altölsammlung mit intelligenter Messtechnik

Lösungen für die Überwachung der Produkttrennung und Lagerkon­trolle.

Als das italienische Unternehmen Bottari Sistemi plante, sein Altölsammel-, Recycling- und Entsorgungssystem durch die Installation einer neuen Zentrifuge zu modernisieren, war die Entscheidung einfach. Eine Reihe von Siemens-Messgeräten – von Temperatursensoren bis hin zur Durchflusskontrolle und Füllstandüberwachung – bot die Zuverlässigkeit und einfache Inbetriebnahme, die Bottari suchte.

Als eines der wichtigsten Unternehmen im Altölsektor ist Bottari Sistemi seit 1965 im Bereich der Altölbeseitigung tätig. Das Leistungsspektrum ist breit gefächert und umfasst die Entleerung und Reinigung von Kraftstoffbehältern, die Entsorgung von Schlämmen und Industrieabfällen sowie die Umweltsanierung. Geschultes Personal und modernste Ausrüstung sorgen dafür, dass alle Arten von Öl, die in diesen industriellen Prozessen verwendet werden, sicher entfernt und anschließend ordnungsgemäß entsorgt werden. Bei all diesen Aktivitäten kommt es auf Präzision an, damit Fette und Öle weder beim Betrieb der Kunden noch bei den eigenen Sanierungsarbeiten in die Umwelt gelangen und die Vorschriften der Umweltbehörden eingehalten werden.

Modernisiertes System läuft rund
Die Modernisierungsbemühungen von Bottari umfassten die Installation einer neuen Zentrifuge im Werk von Verona. Diese Zentrifuge ist das Herzstück des Unternehmens. In ihr werden Zentrifugalkräfte von Tausenden von G auf das Altöl ausgeübt, wodurch Wasser und Sedimente mit einer Größe mit weniger als einem Mikrometer herausgefiltert werden können.

Ölgetränkte Flüssigkeiten und Schlämme zirkulieren in der Zentrifuge, während sich ein Rotor mit extrem hoher Geschwindigkeit dreht. Dadurch wird die erforderliche Zentrifugalkraft erzeugt, um Schmutzpartikel und Wasser abzusetzen, während das gereinigte Öl in Lagerbehälter fließt. Bei der Entwicklung dieses Systems wandten sich die Techniker zunächst an die Experten von Siemens, um Bottari bei der Auswahl und Dimensionierung eines geeigneten Messgeräteportfolios zu unterstützen.

Ein zuverlässiges Füllstandsmesssystem für die Lagertanks von Bottari, die der Anlage vorgeschaltet sind: Druckmessumformer Sitrans DSIII, Temperaturüberwachung Sitrans TS500 und Hoch- und Tiefalarmierung mit Sitrans CLS100 (Foto: Bottari Sistemi)

Wie sieht das in der Praxis aus?
Am Eingang der Zentrifuge befinden sich Sitrans FCS300 Massendurchfluss-Messgeräte, die zu den kompaktesten Coriolis-Durchflusssensoren auf dem Markt zählen. Sie kontrollieren die in den Prozess gelangende Schmutzwassermenge. Am Ausgang der Zentrifuge misst dann ein Sitrans FUS1010 Ultraschall-Clamp-on-Durchflussmessgerät das abgeschiedene Produkt, das zur Wiederverwendung oder Entsorgung in Lagertanks fließt. Am Ende dieses Trennungsprozesses sorgen Sitrans DSIII-Druckmessumformer für eine kontinuierliche Überwachung des Füllstands anhand des Relativdrucks in einem mit Wasser und einem mit Öl gefüllten Tank.

Mit Sitrans CLS100 kapazitiven Grenzschaltern können die Bediener in diesen Tanks auf hohe und niedrige Füllstände aufmerksam gemacht werden, wenn der Materialfüllstand bestimmte Sollwerte erreicht. Zusammen mit einem Sitrans LR110 Radar-Füllstandmessumformer überwacht das Füllstand-, Durchfluss- und Pumpensteuergerät Sitrans LT500 die Lagertanks, um eine optimale Befüllung und Entleerung zu gewährleisten und gleichzeitig ein Über- oder Auslaufen zu verhindern. Mit diesem vielseitigen Paar von Füllstandmessgeräten können Bediener bis zu 90 verschiedene Variablen aufzeichnen, was erhebliche Vorteile für Umweltberichterstattung oder Analyseprüfung mit sich bringt. Während des gesamten Betriebs sorgen Temperatursensoren dafür, dass das Öl für eine effiziente Abscheidung im richtigen Temperaturbereich bleibt – je nach Ölsorte zwischen 80 und 100 °C. Der modulare Aufbau des Geräts ermöglicht es, diese Sensoren an die spezifischen Anforderungen der Anwendung anzupassen.

Einfache Einstellungen, klare Informationen
Die Techniker fanden die Installation und Inbetriebnahme der einzelnen Teile des Systems einfach. Mit Hilfe von Schnellstart-Assistenten und den übersichtlichen Displays der Geräte waren die Instrumente der Zentrifuge in kürzester Zeit eingerichtet. Dank der Siemens-Messgeräte hat Bottari nun die Kontrolle über den Betrieb der Zentrifuge und kann die Trennung des Altöls von Wasser und Verunreinigungen effizienter steuern. Die Bediener können über einfache und schnelle Schnittstellen problemlos auf Echtzeit-Diagnose- und Statusmeldungen der Geräte zugreifen und so einen reibungslosen Betrieb sicherstellen.

„Wir sind beeindruckt von der Qualität der Instrumente und dem Fachwissen, das Siemens während der Planung eingebracht hat, ganz zu schweigen von dem Service, der während des gesamten Projekts geboten wurde“, resümiert Ingenieur Michele Bottari. Die Ausstattung mit einer geeigneten Lösung für jede Anwendung im Altölabscheidungsprozess sichert Bottari Sistemi ein Höchstmaß an Diagnose und vorausschauender Wartung und seinen Kunden den besten Service.

Autoren: Raffaele Lepore (Product Manager) und Martin Brown (Marketing Manager), Siemens

www.bottarisistemi.it
www.siemens.com/process-instrumentation

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 04/2023, Seite 52 -Fachbeitrag-, Foto: Bottari Sistemi)