Lösungen für den „Schrottplatz der Zukunft“

Am Standort Rosengarten der OSR Metallrecycling GmbH & Co. KG entsteht in Baden-Württemberg eine innovative Anlage, die mittels spezieller Lasertechnologie die Legierungsbestandteile von Schrotten erkennt und trennt.

Die Automobilindustrie setzt beispielsweise im Leichtbau Aluminium-5000 oder Aluminium-6000 ein, die sich durch den Magnesiumgehalt unterscheiden. Um eine Anwendung in Neufahrzeugen zu gewährleisten, müssen die beiden Aluminiumlegierungen getrennt werden. Dies schafft die neue Anlage laut OSR Metallrecycling mittels LIBS (Laser-Induced-Breakdown-Spectroscopy) in Millisekunden. Das Material wird durch Laseranregung bestrahlt, analysiert und auf Grundlage der verschiedenen Emissionsspek­tren getrennt.

Blick auf das Aufgabeband am neuen Anlagen­standort Rosengarten (Foto: OSR Metallrecycling GmbH & Co. KG)

Spektralanalyse der elementaren Zusammensetzung
Entwickelt wurde die Lasertechnologie, mit der die verschiedenen Legierungsbestandteile von Schrotten getrennt werden können, von der cleansort GmbH in Rösrath bei Köln. Kernstück der OSR-Metallrecyclinganlage ist eine Werkstoffanalyse nach Legierungsgehalt. Nach den Informationen des Unternehmens säubern die fünf Hochpräzisionslaser die Oberfläche im Analysebereich des Metallstückes von Beschichtungen und dringen ins Material ein, wo dann das Grundmaterial analysiert werden kann. Durch die Verdampfung des Plasmas wird Licht emittiert, im Spektrometer in seine Wellenlängen aufgeteilt und eine Spektralanalyse durchgeführt. So können Rückschlüsse auf die elementare Zusammensetzung des zu analysierenden Teils gezogen werden.

OSR Metallrecycling kündigt den Bau einer weiteren Anlage an. Der „Schrottplatz der Zukunft“ – so Oliver Scholz, Geschäftsführer und Gesellschafter des Unternehmens – brauche Lösungen für ganz verschiedene Schrottsorten, komplexe Verbunde und unterschiedliche Legierungsbestandteile. Vanadium-, Wolfram-oder Magnesium-Silizium-Schrotte und viele andere Qualitäten sollen zukünftig erkannt, sortiert und in einer neuen Anwendung in der Automobilindustrie, am Bau oder in anderen sensiblen Anwendungen wieder genutzt werden.

www.osr-metallrecycling.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 04/2023, Seite 55, Grafik: OSR Metallrecycling GmbH & Co. KG)