Schweiz: Sammelsystem für Verpackungen nimmt weiter Form an

Im Rahmen des Projekts „Sammlung 2025“ arbeiten über 70 Organisationen entlang der Wertschöpfungskette an einer Kreislaufwirtschaft für Verpackungen aus Kunststoff und Getränkekartons. Das Ziel ist die Einführung eines schweizweit harmonisierten Systems.

Basierend auf einer 2022 geschlossenen Vereinbarung, haben die Akteure – darunter Swiss Recycling – nun übergeordnete und spezifische Grundsätze für das künftige System in einem „Letter of Intent“ (LoI) festgelegt. Damit nimmt der Umsetzungsprozess weiter Form an.

Einheitlich und mit hybrider Finanzierung
Um die angestrebte Vereinheitlichung zu erreichen, soll künftig ein schweizweiter Sammelsack angeboten werden, der identische Farben, Größen und Botschaften aufweist. Zudem wird ein einheitliches Preissystem für die ganze Schweiz geprüft. Dadurch soll die Kommunikation gegenüber der Bevölkerung klarer und greifbar werden. In jeder Region würden dieselben Angaben gelten. Die Finanzierung des Sammel- und Recyclingsystems soll hybrid und basierend auf den drei Säulen Sackbeiträge, Beiträge der Inverkehrbringer und Rezyklaterlöse gelöst werden. Dabei würden sämtliche Kosten von der Sammlung über die Sortierung bis zum Recycling gedeckt. Eine Weiterentwicklung der Finanzierung sei möglich.

Ambitionierte Recyclingquoten
Organisiert wird das Sammel- und Recyclingsystem von einer Dachorganisation, die nach den Informationen von Swiss Recycling das System sicherstellt, erbrachte Leistungen entschädigt und sich an einem übergeordneten Zielsystem orientiert. Im Zielsystem werden die Recyclingquoten von 55 Prozent für Verpackungen aus Kunststoff und 70 Prozent für Getränkekarton bis 2030 definiert. Dies entspricht den Zielsetzungen der EU.

Inverkehrbringer werden den Angaben zufolge dabei in die Verantwortung genommen und verpflichten sich mit der Unterzeichnung des LoI zum Design for Recycling. Grundsätzlich werden hohe Technikstandards in der Aufbereitung und Verwertung verfolgt – immer mit dem Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung. Es wird großer Wert auf Transparenz gelegt. So sind die einzelnen Akteure entlang der Wertschöpfungskette angehalten, ihre Mengen entsprechend zu melden: vom Inverkehrbringen bis zur Verwertung. Durch die gemeinsame Umsetzung einer schweizweit flächendeckenden Sammlung und Verwertung sollen größere Mengen generiert und als hochwertige Rezyklate der Industrie zurückgeführt werden.

www.swissrecycling.ch

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2023, Seite 27, Foto: Swiss Recycling)