Mudcleaner: die „Recycling-Revolution“ bei Horizontalbohrungen
Max Wild bietet die Lösung, um Bohrschlämme aus dem HDD-Verfahren nachhaltig und kosteneffizient zu recyceln.
90 Prozent weniger Wasserverbrauch, 90 Prozent weniger Abfall und 90 Prozent weniger Recycling-und Transport-Kosten: Die Max Wild GmbH mit Hauptsitz in Berkheim (Baden-Württemberg) zeigt, wie Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz beim wasser- und logistikintensiven Prozess der Horizontalbohrungen funktioniert. Mudcleaner heißt die „Recycling-Revolution“ von Max Wild, die Bohrschlämme aus dem HDD-Verfahren (HDD für horizontal directional drilling) professionell aufbereitet.
Ein echtes Allround-Talent
Den Mudcleaner gibt es als mobiles und stationäres System. Ein echtes Allround-Talent für den Einsatz auf der Baustelle ist der Mudcleaner Truck. Als Recycling-Mobil arbeitet der Lkw am Einsatzort Bohrschlämme auf und ist dabei gleich dreifach nachhaltig: Das Prozesswasser, das für das HDD-Verfahren nötig ist, lässt sich dank des Recyclings mehrfach verwenden. Das spart Wasser. Zudem minimiert der Mudcleaner Truck die Menge des zu entsorgenden Abfalls und reduziert somit auch die Fahrten zu den Deponien. Das alles schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Baustellen-Budget. Die Mudcleaner Station hingegen ist die Lösung für Recyclingplätze.
„Mudcleaner ist eine Inhouse-Innovation und unsere Antwort auf die Forderung nach mehr Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit auf der Baustelle. Das Horizontalbohrverfahren ist als grabenloses Verfahren zwar sehr elegant und schonend, was bestehende Infrastruktur betrifft, aber sein Wasserverbrauch ist sehr hoch. Auch die Entsorgung des anfallenden Bohrschlamms auf speziellen Recyclingplätzen ist inzwischen gesetzlich strengstens geregelt. Genau hier setzt unser Mudcleaner Truck an und reduziert die Menge an zu entsorgendem Bohrschlamm“, erklärt Max Wild, einer der Geschäftsführer der Max Wild GmbH. Das HDD-Verfahren kommt zum Beispiel bei der Verlegung von Wasser-, Gas- und Stromleitungen sowie Breitband zum Einsatz.
Der Mudcleaner Truck ist ein wendiger Zwei- beziehungsweise Drei-Achser und als Gesamtzugkonzept von Lkw und Bohranlage konzipiert. Max Wild fertigt ihn speziell nach den Bedürfnissen der Kunden. Mit dem Mudcleaner Truck kann die Baustelle von nur zwei Personen abgewickelt werden. Zusätzliche Transporte und damit auch zusätzliches CO2 entfallen. Die Recyclinganlage in der Ladefläche des Lkws leistet die gesamte Aufbereitung des Bohrschlamms. Dank des Recycling-Prozesses an Ort und Stelle kann das Prozesswasser für die Horizontalbohrung mehrfach verwendet werden, was den Wasserverbrauch drastisch reduziert: um 90 Prozent. „Um einen Liter Boden auszuheben, brauchen wir fünf bis zehn Liter Wasser. Bei einer Bohrung kommen da schnell ein paar hundert Kubikmeter Wasser zusammen. Umso wichtiger und umweltfreundlicher ist es, dass wir dieses Wasser direkt für den Bohrprozess wiederverwerten können“, verdeutlicht Josef Schad, Oberbauleiter Horizontalbohrtechnik und Pressbohren bei der Max Wild GmbH.
Die Kosten fest im Griff
Nicht nur der Wasserverbrauch reduziert sich, sondern auch die Menge des zu entsorgenden Bohrschlamms. Und zwar ebenfalls um rund 90 Prozent. Zum Beispiel: Bei einer ein Kilometer langen Bohrtrasse mit einem Rohrdurchmesser von 250 Millimetern und einer maximalen Bohrungslänge von 200 Metern fallen bis zu 863 Kubikmeter Bohrschlamm und somit Abfall an. Mit dem Mudcleaner Truck lässt sich dieser Abfall auf gerade einmal rund 89 Kubikmeter reduzieren. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel: Nach den Angaben von Max Wild würden statt rund 100.000 Euro in diesem Beispiel nur 10.800 Euro an Entsorgungskosten anfallen – knapp ein Zehntel der ursprünglichen Kosten. Ein Vorteilsrechner auf der Website des Unternehmens zeigt, wie viel sich bei unterschiedlichen Bohrvorhaben durch den Einsatz des Mudcleaner Trucks sparen lässt.
Effizient und bedienfreundlich
Weil regelmäßige Fahrten für die Frischwasserbeschaffung und die Entsorgung des Bohrschlamms wegfallen, sind die Bohrungen vor Ort auf der Baustelle besonders effizient. Der Prozess im Mudcleaner Truck läuft vollautomatisch und wird detailliert auf einem Display dargestellt. Die Verantwortlichen auf der Baustelle können den Prozess von ihrer Bohranlage aus steuern und nach einer kurzen Einweisung komplett selbständig bedienen. Der Mudcleaner Truck ist für kleinere bis mittlere Projekte mit einem Durchsatz bis zu 180 Kubikmetern am Tag die ideale Recycling-Lösung.
Das Gegenstück zum Mudcleaner Truck ist die Mudcleaner Station, die auf Recyclingplätzen und Deponien zum Einsatz kommt. Wie der Mudcleaner Truck arbeitet auch sie in einem ersten Schritt unbelastete Bohrschlämme so auf, dass sie dem Bohrprozess auf der Baustelle wieder zugeführt werden können. In einem zweiten Schritt macht die Mudcleaner Station da weiter, wo der Mudcleaner Truck aufhört: Sie kann Bohrschlämme vollständig recyceln – auch belastete Bohrschlämme, die dem Bohrprozess nicht mehr zugeführt werden können. Aus dem recycelten Bohrklein beziehungsweise den Cuttings entstehen Flüssigboden und Betonblocksteine. Das recycelte, klare Wasser nutzt Max Wild unter anderem für seine Bodenwaschanlage, eine nassmechanische Aufbereitungsanlage, auf dem Recyclingplatz Eichenberg, ebenfalls in Berkheim.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2023, Seite 42, Foto: Max Wild GmbH)