Kreislauffähiger Aluminium-Produktionsschrott aus der Automobilindustrie

In der Automobilindustrie fallen große Volumina an Aluminium-Produktionsschrott an. Diese werden zwar gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet, aber oftmals nicht als hochqualitative und sortenreine Rezyklate.

Mittels laserinduzierter Plasma-Spektroskopie lässt sich der Schrott effektiv sortieren und in hochqualitatives Sekundäraluminium verwandeln. Die Unternehmen Tomra Recycling Sorting und Gerhard Lang Recycling, die Hochschule Pforzheim und das Ingenieurbüro Jeanvré haben dazu das Projekt „Kanal“ (Kreislaufsystem für funktionales Aluminium-Neuschrottrecycling aus der Automobilproduktion mittels LIPS) gestartet. Begleitet wird das Projekt von Novelis und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Technologietransfer-Programm Leichtbau finanziell gefördert.

Mit zunehmendem Bestreben nach Erhöhung des Recyclinganteils in der Automobilproduktion – und auch weiteren Industrien – nimmt die Trennung von Aluminiumschrotten nach Legierungsklassen eine entscheidende Rolle ein. Aluminium-Legierungen sind Magnesium, Zink, Kupfer und Silizium beigemischt, um dem Material eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen. Besonders gefragt in der Automobilindustrie sind die Legierungsklassen 5000 und 6000; allerdings werden die Produktionsschrotte oft gemischt gesammelt, was hinderlich für das hochwertige Recycling ist.

Mit LIPS-Technologie von Tomra
Aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs, der Anforderung, mehr recyceltes Material zu verwenden, und der Dekarbonisierungsziele der Industrie sind die Automobilhersteller bestrebt, die Verwendung von Aluminiumschrotten zu erhöhen. Dazu müssen eben diese vermischten Aluminium-Produktionsschrotte sortenrein getrennt werden. Dies bedarf innovativer Lösungen, die das Konsortium aus Tomra, Gerhard Lang Recycling, Hochschule Pforzheim und Ingenieurbüro Jeanvré erprobt. „Im Projekt Kanal fokussieren wir uns auf die Erkennung, Separation und anschließende Wiederverwendung von Aluminium-Magnesiumlegierungen und Aluminium-Magnesium-Siliziumlegierungen und damit den 5000er und 6000er Klassen“, erklärt Frank van de Winkel, Market Strategy Manager bei Tomra Recycling Sorting. Zum Einsatz kommt die LIPS-Technologie des Herstellers.

Das Projekt wird in einer Aluminium-Aufbereitungsanlage mit LIPS-Sortiermaschine bei Gerhard Lang Recycling in Gaggenau, Baden-Württemberg mit industriellem Standard durchgeführt. Anvisiert werden Verarbeitungskapazitäten von bis zu fünf Tonnen pro Stunde.

lang-recycling.de, tomra.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2023, Seite 22, Foto: Tomra)