AirLift-System von Westeria zur Trennung von Leichtstoffen

Materialien mit sehr ähnlicher spezifischer Dichte werden präzise mit einem Reinheitsgrad von über 99 Prozent zuverlässig getrennt.

Wer heute eine marktgerechte Kompostqualität anbieten will, muss zwei Problemfelder in Einklang bringen: Zum einen die Forderung nach besserer Qualität erfüllen, zum anderen dem ständig steigenden Anteil an Fremdstoffen in Bioabfall entgegenwirken. Bisher war nur eine Flächensumme von 25 Quadratzentimetern pro Liter an Fremdstoffen laut RAL Gütesicherung zulässig. Mit einer Verschärfung der Richtlinie senkt die RAL Gütesicherung sogar den Wert für Fremdstoffe ab 1. Juli 2018 auf 15 Quadratzentimeter pro Liter. Jeder Betreiber von Kompostieranlagen muss also kurzfristig auf diese Entwicklung reagieren.

Westeria Fördertechnik bringt jetzt das dafür passende Trennaggregat auf den Markt: Der AirLift optimiert das Trennen der Leichtstofffraktion. Die geforderte „Schallgrenze“ von 15 Quadratzentimeter pro Liter an Fremdstoffen im Kompost kann deutlich unterschritten werden, so der Hersteller. Die Entwicklung erreicht einen Wert von sechs bis zehn Quadratzentimetern pro Liter.

Anlagenkomponente in Windsichtervariante

Neben dem Bioabfall gilt das ebenfalls für die Aufbereitung von PET-Flaschen, bei denen sich die Etikettenpapiere effektiv vom Kunststoff separieren lassen. Das System ist eine Anlagenkomponente in der neuen Windsichtervariante. Westeria: „Gekoppelt mit dem Hochgeschwindigkeits-Transportband SpeedCon und dem Modul AirWheel ergibt sich ein neuer Standard in der Separierung von Leichtstoffen. Hierbei ist das Aggregat sowohl alleine als auch in Ergänzung von bestehenden Recyclinganlagen zu betreiben. Die Aufrüstung der Anlagentechnik lässt so auf aktuelle Marktanforderungen problemlos reagieren.“ Luftströme und Förderbandgeschwindigkeit gehen mit der Technologie eine Symbiose ein, die dem Hersteller zufolge „bestechende Ergebnisse bringt“. Der Abfallstrom beschleunigt auf dem ansteigenden Hochgeschwindigkeits-Transportband bis zu einem Scheitelpunkt mit einer Geschwindigkeit von maximal vier Metern pro Sekunde. Dort angekommen, „saugt“ der AirLift den Leichtstoff auf, schwerere Teile bleiben zur Weiterverarbeitung auf dem sich absenkenden Band. Das SpeedCon-Band ist mit einem vollautomatischen Gurtlenkungssystem ausgerüstet. Das Band wird stets in der Mitte geführt und „wandert“ nicht. „Die präzise Einstellbarkeit von Luftmenge und Luftgeschwindigkeit ergeben ballistische Flugkurven, die herkömmliche Überbandabsaugungen bisher nicht erreichen konnten“, erklärt Westeria-Vertriebsleiter Dipl.-Ing. Felix Poth. „Mit der so zu erbringenden Durchsatzleistung bis 320 Kubikmetern pro Stunde und dem Reinheitsgrad von über 99 Prozent ist der AirLift ein Muster an Effizienz.“

Inspektionen bei laufendem Betrieb möglich

Hochgeschwindigkeits-Transportband SpeedCon und Modul AirWheel in Aktion beim AirLift-System (Illustration: Westeria Fördertechnik GmbH)

Das System hält neue Lösungen im Detail bereit. Falls sich Material-Anhäufungen vor dem Gerät ergeben, fährt ein Teil der Gehäusewand nach oben, der Sichtspalt öffnet sich, und die Verklumpung kann problemlos passieren. Die Erkennung dieser Materialblockaden und die automatische Torregulierung bedingen eine hohe Betriebssicherheit. Das AirLift-System ist für eine weitgehende Folien-Entfrachtung bei Kompostanwendungen ausgelegt. Gleichfalls ist die Separation von Ersatzbrennstoffen (EBS) in eine hoch- und mittelkalorische Fraktion möglich. Der Leichtstoffstrom gelangt über ein Rohrsystem zur weiteren Behandlungsstufe, den AirWheel. Hier erfolgt die Abscheidung von Flüssigkeiten über Trommelsiebe. Die Konstruktion ist mit einem speziellen Dichtsystem ausgerüstet, das ein geringes Spaltmaß zum umgebenden Gehäuse aufweist, den Wasserdurchlass ermöglicht, ein Eindringen stofflicher Bestandteile jedoch verhindert. Mit der Zuführung von Druckluft über die Düsen des Westeria-Systems AirJet wird zudem der manuelle Reinigungsaufwand für die Siebe verringert. Der wartungsfreundliche Aufbau des AirWheel lässt sich noch an weiteren Beispielen festmachen. Hierfür stehen die einseitige Hebelmechanik sowie die Schaltelemente, die jeweils von außen zu handhaben sind. So macht die Technologie Inspektionen bei laufendem Betrieb möglich.

Westeria Fördertechnik GmbH ist auf der IFAT 2018: Halle B6, Stand 315/414.

www.westeria.de

Foto: Westeria Fördertechnik GmbH

(EU-Recycling 04/2018, Seite 41)