Nutzfahrzeug-Mechatroniker: Vielfältiger Beruf mit Zukunft
Klassenfahrt einmal anders: 21 angehende Nutzfahrzeug-Mechatroniker und Berufskraftfahrer des Nicolaus-August-Otto-Berufskollegs (NAOB) in Köln besuchten Renault Trucks auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.
Die Auszubildenden informierten sich über alternative Antriebstechniken, die in Anbetracht von Diesel-Fahrverboten in Städten immer interessanter und im späteren Berufsleben der jungen Leute eine entsprechend große Rolle spielen werden. Bei Renault Trucks waren es dann auch die vollelektrischen Lkw-Modelle, über welche die Schüler mehr erfahren wollten.
Durch die Ausstellung am Messestand von Renault Trucks führte Produktmanager Harald Wieching. Während des Rundgangs erfuhren die Azubis alles über die Funktion und den Einsatz der Lkw-Modelle. So können vollelektrische Fahrzeuge durch den emissionsfreien und geräuscharmen Antrieb auch da eingesetzt werden, wo für Diesel-Lkw wegen Fahrverbot oder Lärmschutz Schluss ist. Neben den Elektromotoren begeisterten auch die Lift-Achsen und der ebene Fahrgastraum. Wieching und seine Kollegen beantworteten zahlreiche Fragen. „Renault Trucks hat sich bei der Führung sehr engagiert“, berichtet Studienrat Axel Faust vom NAOB von einem spannenden Messetag. Der Besuch bei Renault Trucks sei das persönliche Highlight für viele aus der Klasse gewesen: „Nach dem Rundgang konnten meine Schüler auch noch ins fachliche Detail gehen. Dafür wollen wir uns herzlich bedanken.“
Spezialisierung ist gefragt
Bei Renault Trucks war die Freude über das Interesse der Schüler ebenfalls groß. Der Hersteller setzt sich für den Nachwuchs in der Nutzfahrzeug-Branche ein und unterstützt diesen gern. „Wir haben hier sehr engagierte und interessierte junge Leute getroffen, auf die eine vielversprechende berufliche Zukunft wartet“, sagt Petra Hofeichner, Personaldirektorin bei Volvo Group Trucks in Deutschland, die die Klasse beim Rundgang begleitete. „Mechatronikerinnen und Mechatroniker mit der Spezialisierung für Nutzfahrzeuge sind bei Herstellern, Speditionen, Großhändlern und Betriebshöfen ebenso gefragt wie Berufskraftfahrerinnen und -fahrer. Daher setzen wir als Arbeitgeber auf abwechslungsreiche und spannende Ausbildungs- und Beschäftigungsangebote, um neue Auszubildende zu gewinnen und nach Abschluss der Ausbildung in einem beruflichen Umfeld zu halten, das attraktive Konditionen, kontinuierliche Weiterentwicklung und Innovation bietet.“
Der Mechatroniker zählt zwar nach wie vor zu einem der beliebtesten Ausbildungsberufe, aber häufig fällt die Entscheidung auf den Mechatroniker für Pkw, stellt Axel Faust fest. Viele Betriebe würden gerne zum Nutzfahrzeug-Mechatroniker ausbilden, finden aber keine Auszubildenden. „Dabei ist es ein sehr vielfältiger und anspruchsvoller Beruf“, schildert Lehrer Faust. „In Nutzfahrzeugen kommen die neuesten Technologien zuerst zum Einsatz – oft lange, bevor sie auch in Pkw zum Standard werden.“
Gute Chancen am Arbeitsmarkt
Die Verschiedenheit der Fahrzeugarten und des Aufbaus, die je nach Hersteller stark variieren können, seien hier eine besondere Herausforderung für die Auszubildenden. Und der Termindruck für Reparaturen sei größer als bei Pkw. Da können die Arbeitszeiten laut Faust schon etwas von der Norm abweichen. In den Betrieben ginge es dafür meist familiär zu. Die Mehrheit bildet aus, um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern. „Wenn auch die sogenannten Soft Skills stimmen, haben Nutzfahrzeug-Mechatroniker gute Chancen am Arbeitsmarkt“, ist Faust überzeugt.
Das NAOB in Köln-Deutz ist spezialisiert auf die schulische Ausbildung bei Kfz-Berufen, darunter auch Berufskraftfahrer und Nutzfahrzeug-Mechatroniker. Zur schulischen Ausbildung gehören die Besuche auf Veranstaltungen und Messen sowie die Teilnahme an Wettbewerben. Es war bereits die dritte Fahrt, welche das NAOB zur IAA Nutzfahrzeuge organisiert hat. Mit dabei waren die Schüler der Oberstufenklasse im dritten Ausbildungsjahr zum Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt Nutzfahrzeuge sowie einige Schülerinnen und Schüler aus der Ausbildungsklasse zum Berufskraftfahrer.
Foto: Renault Trucks/Chris Groepper
(EU-Recycling 12/2018, Seite 30)