BDSV-Jahrestagung 2018 in Stuttgart: „Die knappste Ressource sind derzeit Lkw-Fahrer“

Die BDSV treibt das Zukunftsthema Digitalisierung in der Stahlrecyclingbranche voran. Auf der Jahrestagung 2018 des Verbandes am 21. und 22. November in Stuttgart standen Trends und Herausforderungen im Fokus. Ein weiterer Programmschwerpunkt war der Fachkräftemangel in Deutschland und Europa sowie die transport-logistischen Schwierigkeiten im Metallschrotthandel aufgrund des Niedrigwassers vieler Flüsse. Die Straße ist keine Alternative – weil es an Lkw-Fahrern fehlt –, und die Bahn kann weiterhin nicht genügend Waggons und Güterzüge bereitstellen.

Flankiert wurde die BDSV-Jahrestagung wieder von einer Fachausstellung. Rund 40 Unternehmen präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen wurden Verbandspräsident Andreas Schwenter und Vizepräsident Stephan Karle für drei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Das Votum der Mitgliederversammlung fiel einstimmig aus. In ihrer ersten Amtsperiode hat das Team hervorragende Arbeit geleistet und viel für die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. bewegt, hoben auch Hauptgeschäftsführer Dr. Rainer Cosson und Geschäftsführer Ulrich Leuning in ihrem Geschäftsbericht hervor: „Das ist jetzt ein ganz anderer Verband. Den Mitgliedern fällt auf, dass sich die BDSV moderner aufstellt.“ Neue Schatzmeisterin ist die Stuttgarter Unternehmerin Stefanie Gottschick-Rieger. Sie folgt ihrem Vater Günter Gottschick, der nach 15 Jahren nicht mehr für dieses Amt antrat und auf dem traditionellen Unternehmerabend verabschiedet wurde. Ihm zu Ehren gab es als Überraschung ein spektakuläres Saalfeuerwerk.

Petra Bindl moderierte wieder die Veranstaltung, rechts: BDSV-Präsident Andreas Schwenter (Foto: Marc Szombathy)

BDSV-Präsident Andreas Schwenter würdigte in der Mitgliederversammlung auch die Verdienste von Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch für die Recyclingbranche. Görisch verstarb völlig unerwartet am 18. Oktober. Der Geschäftsbericht behandelte anschließend die Themen Gewerbeabfallverordnung, TA Luft, Mautpflicht, Altfahrzeug-Entsorgung und das geänderte Personalausweisgesetz. Und auch die Einstufung von mit Kühlschmierstoffen behafteten Metallspänen als gefährliche Abfälle beschäftigt nach wie vor die Branche. Die BDSV hat einen Leitfaden zum umweltgerechten Umgang mit solchen Spänen erstellt.

Was die Erfahrung lehrt

Bezüglich der Gewerbeabfallverordnung äußerte Dr. Rainer Cosson, dass der Verband fristgerecht – Deadline war der 24. August 2018 – seine Stellungnahme zum Entwurf der LAGA-Vollzugshinweise abgegeben hatte. Seitdem wurde von dem Projekt jedoch nichts mehr gehört. Cosson folgerte: „Keine Vollzugshinweise, kein Vollzug.“ Interessantes Detail dabei: Die Verordnung hat 20 Paragrafen und die extra erarbeiteten LAGA-Vollzugshinweise umfassen 75 eng beschriebene Seiten. „Zu erwarten, dass ein Vollzug in Gang kommt, ohne dass ein Fahrplan erarbeitet worden ist, ist illusorisch“, konstatierte Cosson.

Dr. Rainer Cosson und Ulrich Leuning (Foto: Marc Szombathy)

Wie Ulrich Leuning zu den Dokumentationspflichten im Metallschrotthandel informierte, besteht immer noch Rechtsunsicherheit, ob Schrottbetriebe Personalausweise von Kunden kopieren dürfen oder nicht. Die neue Datenschutzgrundverordnung ermöglicht nun, Daten nicht nur zu erfassen, sondern diese auch zu bearbeiten. Die Einwilligung des Kunden, der einem Betrieb Schrott zum Ankauf anliefert, muss vorhanden sein – in einfacher und verständlicher Form.

Hinsichtlich der Novellierung der TA Luft, die weiter auf sich warten lässt, kritisierte Cosson die vorgesehene Einhausungsverpflichtung für Anlagen zur sonstigen Behandlung von Abfällen und bezeichnete die Beschränkung des Brennschneidens von Metallen als „kleinlich“. „Überzogene Umweltauflagen und dadurch noch mehr Bürokratie können uns nicht froh machen“, erklärte der BDSV-Hauptgeschäftsführer und fügte hinzu: „Wenn etwas neu geregelt wird, dann werden vorhandene Bedingungen meist nicht gelockert, sondern verschärft. Das lehrt die Erfahrung.“

Regeln gibt es genug

Eine Daueraufgabe für den Verband ist, sich für den Erhalt der unternehmerischen Freiheit einzusetzen. 2019 wird das Kreislaufwirtschaftsgesetz an die geänderte Abfallrahmenrichtlinie angepasst. Angeblich liegen schon die ersten Entwürfe vor. „Da müssen wir aufpassen, wenn wieder mal Begünstigungen für öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger aufkommen“, mahnte Dr. Rainer Cosson. „Wir können nicht die jetzt schon bestehenden Ungleichheiten zwischen öffentlich-rechtlicher und privater Entsorgungswirtschaft weiter ins Kraut wachsen lassen.“

Jens Tadick und Annette Gartner (Foto: Marc Szombathy)

Ulrich Leuning schilderte in seinem Status-quo-Bericht zur Altfahrzeug-Entsorgung in Deutschland altbekannte Probleme: Es gelangen zu wenig Altfahrzeuge ins Recycling. „Zu Zeiten der Abwrackprämie (2009) hatten wir 1,78 Millionen Fahrzeuge im System“, führte Leuning aus. „Die Demontage- und Schredderbetriebe konnten das damals kaum bewältigen, waren aber unterm Strich relativ glücklich. Von diesen Zahlen kann man heute nur noch träumen.“ Woran das liegt? „Wir haben unter anderem immer noch keine rechtssichere Abgrenzung zwischen Altfahrzeug und Gebrauchtwagen. Auch ist den Umweltbehörden in Deutschland oft nicht bewusst, dass auch Kleinst-Demontagebetriebe den Vorschriften der Altfahrzeugverordnung unterliegen. Regeln gibt es genug, es mangelt am Vollzug“, stellte Leuning fest.

Auf dem Weg zum digitalen Mitmachverband

Leitthema der BDSV-Jahrestagung 2018 in Stuttgart war die Digitalisierung der Stahlrecyclingbranche und des Verbandes. In Foren und Gastvorträgen konnten sich die Mitglieder über die neuesten Trends im Bereich der Digitalisierung, aber auch innovativer Unternehmensführung sowie Gütertransportkonzepte der Zukunft informieren. Hier ist auch das Institut für Schrott- und Metallhandel aktiv, das kürzlich aus der Taufe gehoben wurde. Darüber hinaus präsentierte der neue Fachausschuss Digitalisierung eine Roadmap für eine interne digitale Mitgliederkommunikation.

Dr. Stefan Punz (links) und Dr. Peter Schwab (voestalpine AG) – Foto: Marc Szombathy

Die Fachausschuss-Vorsitzende Annette Gartner (Cronimet Holding GmbH) und ihr Stellvertreter Jens Tadick (Tadik Rohstoffhandels GmbH) berichteten über den aktuellen Digitalisierungsstand des Verbandes und stellten den internen Mitgliederbereich im neuen Design vor. Die BDSV will ein digitaler Mitmachverband sein, aber nicht unnötig bereits bestehenden Online-Marktplätzen für Stahlschrott Konkurrenz machen. Der Verband behält sich das als Option vor. Ohnehin sind Schrottgeschäfte online begrenzt abbildbar. Denn wie Vizepräsident Stephan Karle im Pressegespräch erläuterte, gibt es bei Schrott keine standardisierten Produkte. Jeder Kunde will quasi seine eigene Mischung. So ist zum Beispiel Scherenschrott nicht gleich Scherenschrott und setzt sich nach den Wünschen des Kunden unterschiedlich zusammen.

Die Digitalisierungsinitiative der BDSV ist ergebnisoffen und wird von Vertretern aus Warenwirtschaftssystemen unterstützt. Sie versteht sich als gemeinsame Branchenleistung. Karle: „Wir gehen in das Thema rein, ohne zu wissen, was am Ende dabei rauskommt. Und wir denken das Thema Onlineplattform nicht nur als Handelsplattform. Denn ein großer Teil unseres Geschäfts ist auch die Dienstleistung am Kunden. Das setzt Kommunikation voraus.“ Nach einer Verbandsumfrage steht die Branchenvernetzung an erster Stelle. Daher wäre eine Plattform für alle Branchenunternehmen wünschenswert. So stellen sich die Mitglieder ein interagierendes Onlineportal vor – über das sie stets aktuell auf Marktdaten zugreifen und Materialbewegungen einsehen können. Über 80 Prozent der Mitglieder erhoffen sich zudem durch die Digitalisierung Kosteneinsparungen und Prozessbeschleunigungen.

Wie sich Unternehmen Erfolge sichern

„Vorne ist immer Platz! Vom Fast Follower zum Innovationsführer“ lautete der Motivationsvortrag von Dr. Peter Schwab und Dr. Stefan Punz von der österreichischen voestalpine AG: Wie schaffen es Unternehmen durch Innovationen an die Spitze und wie können sie diese Position halten? Dabei verdeutlichten die Referenten wie herkömmliche Managementprinzipien die Entwicklung von Unternehmen eher behindern. Nur ein radikales Umdenken der Unternehmensführung sowie der Belegschaft könnten dauerhafte Erfolge in sich schnell ändernden Marktlagen sichern.

Für willkommene Abwechslung sorgte die bekannte Management-Trainerin Sabine Asgodom: „Fünf Wege zur mehr Gelassenheit – kühlen Kopf bewahren in bewegten Zeiten“ hieß ihr unterhaltsamer Vortrag. Stefan Buchner, Bereichsvorstand Daimler Trucks, Leiter Mercedes-Benz Lkw, blickte danach in die Zukunft des Güterverkehrs und stellte dazu jüngste Entwicklungen seines Unternehmens aus den Bereichen Elektromobilität, Autonomes Fahren, alternative Antriebe und Energieeffizienz vor.

Schaden die CO2-Ziele der Wirtschaft?

Sabine Asgodom (Foto: Marc Szombathy)

Dabei warnte der Referent eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen, sollten die seiner Meinung nach an der Realität vorbeigehenden CO2-Reduktionsziele der EU verabschiedet werden. Nach den aktuellen EU-Vorschlägen soll der CO2-Ausstoß bei Lkw bis 2025 um 3,7 und dann um 4,1 Prozent jährlich reduziert werden. „Wenn diese Anforderungen kommen, dann wird die erste Frage sein: Inwieweit können sie technologisch erfüllt werden, und zu welchen Kosten“, gab Buchner zu bedenken und rechnete vor, dass ein Lkw, der heute 100.000 Euro kostet, dann mindestens 150.000 Euro kosten würde. Mercedes-Benz Lkw habe bereits entscheidend zur Reduzierung der Stickoxidwerte und Rußpartikel beigetragen. In den letzten 20 Jahren sei der CO2-Ausstoß bei den Lkw des Herstellers um 22 Prozent reduziert worden.

Fahrverbote für Dieselfahrzeuge kann der Referent auch nicht nachvollziehen. Diesel sei nach wie vor ein sehr effizienter Kraftstoff und in der Umweltbilanz deutlich besser als normales Benzin, so die Auffassung von Stefan Buchner. Mit der Euro-6-Gesetzgebung sei das Thema Diesel auf dem modernsten Stand. Ein Lkw mit Euro 6 müsse mindestens sieben Jahre oder 700.000 Kilometer die Anforderungen erfüllen. Und es gäbe Messungen im Realbetrieb. „Das Kraftfahrtbundesamt ist berechtigt, die Fahrzeugflotten der Kunden herauszunehmen und diese im Realbetrieb zu messen. Und da müssen die Werte in einer Toleranz eingehalten werden.“

Geschäftslage: „Der große Zug ist raus“

Für Stefan Buchner (Mercedes-Benz Lkw) gehen die CO2-Ziele der EU an der Realität vorbei
(Foto: Marc Szombathy)

Die Pressekonferenz mit BDSV-Präsident Andreas Schwenter, Vizepräsident Stephan Karle, Hauptgeschäftsführer Dr. Rainer Cosson und Geschäftsführer Ulrich Leuning erörterte die Geschäfts- und Marktlage. So erwartet die Stahlrecyclingbranche in 2019 infolge der US-Zollpolitik, der zunehmenden Handelskonflikte und der hohen Staatsverschuldung wichtiger Abnehmerländer für Stahlschrott wie Italien und der Türkei ein schwächeres Wachstum. Obwohl es der Stahlindustrie als wichtigster Indikator gut gehe, sei der große Zug raus, beschrieb Schwenter die Entwicklung: „Aber wir sind nicht pessimistisch, wie sich das vielleicht darstellt.“ Denn es wird auch auf hohem Niveau gejammert, wie der BDSV Präsident – konfrontiert mit anderen Eindrücken – einräumte. So berichteten anwesende Journalisten von Gesprächen mit Unternehmen auf der BDSV-Jahrestagung, die durchaus zuversichtlich bezüglich der Marktentwicklung seien und optimistisch nach vorne schauten.

Nach letztem Informationsstand (Redaktionsschluss dieser Ausgabe war der 14. Dezember 2018) wollen die Stahlhersteller im ersten Quartal 2019 nochmal die Preise erhöhen: „Geht es der Stahlindustrie gut, geht es den Stahlrecyclern auch gut“, möchte man meinen. Im Bereich Produktionsschrotte aus der Automobilindustrie wird es im neuen Jahr voraussichtlich aber eine kleine Delle geben. „Der private Konsum hingegen ist nach wie vor hoch, es kommen viele Mischschrotte. Hier werden wir keinen Einbruch erleben“, glaubt Schwenter, und dass der Rohstoff Stahl seine Zukunft noch vor sich hat: „In 80 Jahren wird Stahl zu Zweidrittel aus Schrott produziert.“ Die Investitionstätigkeit hat sich laut aktueller BDSV-Umfrage im Vergleich zum Vorjahr fast nicht verändert: „Die Zunahme ist nicht mehr so stark, aber die Bereitschaft zu investieren ist da.“

Hemmschuhe für Wachstum

Als Hemmschuhe für wirtschaftliches Wachstum werden jedoch der Fachkräftemangel in Deutschland und Europa und logistische Engpässe genannt. Schwenter sprach hier von einer Konjunkturbremse. Hinzu kommt das Wetter, dass die Branche laut Stephan Karle noch bis vor fünf Jahren nicht als einen so starken Einflussfaktor auf dem Schirm hatte. Verlässliche Geschäftsprognosen könnten immer schwerer abgegeben werden, „weil die Einflussfaktoren immer mehr werden. Die Rahmenbedingungen sind sehr anspruchsvoll. Das Geschäft als solches und die Mengen, die wir theoretisch bewegen können, sind nicht das Problem.“

Die Branche erwartet ein schwächeres Wachstum. Gegenüber der Presse räumte die BDSV aber auch ein, dass auf hohem Niveau gejammert wird (Foto: Marc Szombathy)

Die knappste Ressource seien derzeit Lkw-Fahrer – Studien zufolge fehlen bis 2020 in Deutschland rund 50.000 Fahrer –, und die jahrelang vernachlässigte Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur stellt die Stahlrecyclingbranche vor enorme Herausforderungen: Die lang anhaltende Trockenheit im letzten Sommer und Herbst verstärkten die Engpässe im Bereich Logistik. So war durch das Niedrigwasser die Binnenschifffahrt in Teilen stark beeinträchtigt und konnten die Frachtschiffe nicht mehr voll beladen werden, wodurch zusätzlicher Frachtraum notwendig wurde. Viele Schrottbetriebe verzeichneten massive Einschnitte im operativen Geschäft. Material konnte teilweise nicht mehr angenommen werden, weil Zwischenlagerkapazitäten fehlten. Zudem drückt die mit der Knappheit einhergehende Kostenexplosion bei den Frachtraten auf das Ergebnis der Händler. Für weiteren Kostendruck sorgt die nun auf allen Bundesfernstraßen geltende Lkw-Maut, deren Sätze zum ersten Januar 2019 erhöht wurden.

Wenn Fachkräfte abwandern

„Wenn man sich das überlegt“, reflektierte Schwenter, „bei dem Niedrigwasser im Herbst: Sie brauchen sechs Schiffe für die Menge von einem Schiff. Es gibt Betriebe, die mussten in den letzten Monaten Mengen ablehnen; die konnten nichts mehr lagern.“ Das logistische Problem treffe die Branche kurzfristig. Der Fachkräftemangel werde noch die nächsten Jahre anhalten. „Dabei ist klar: Wir müssen an unserem Image als Arbeitgeber arbeiten und die Ausbildung verbessern. Wir müssen attraktiv sein für junge Menschen und ihnen Perspektiven eröffnen, sich beruflich weiterentwickeln zu können.“

Auch bei den Verdienstmöglichkeiten müssten die Stahlrecyclingunternehmen nachbessern. So verliert die Branche derzeit viele Fahrer an die Baubranche, weil diese einfach mehr zahlt. Zu den Spitzenverdienern gehören heute nach den Erfahrungen von Karle Longfront-Baggerführer im Abbruch. Von bis zu 140.000 Euro Jahreseinkommen ist die Rede. Zu dem Problem Fachkräftemangel gesellt sich also auch das Problem Fachkräfteabwanderung. Gebraucht würden Fachkräfte aus Osteuropa und eine entsprechende Regelung: ein Zuwanderungsgesetz, das den Bedarf stützt. „Anders ist das nicht mehr zu schaffen“, erklärte Karle. „Sie finden fast keine Deutschen mehr, die bereit sind, im gewerblichen Bereich zu arbeiten.“

„Wir können das sofort leisten“

Die Bahn mit ihrer maroden Infrastruktur ist für die Logistik keine Alternative. Weiterhin kann sie nicht genügend Waggons und Güterzüge bereitstellen. Und auch hier fehlt es an Lokführern, Wagenmeistern und anderem qualifizierten Personal. Andreas Schwenter erinnerte in diesem Zusammenhang an die „10-20-Initiative“, die die BDSV 2017 vorstellte: „Gegenüber der Bahn wurde angeregt: Ihr werdet um zehn Prozent günstiger bei 100 Prozent besserer Leistung, und wir bringen morgen 20 Prozent mehr Schrott auf die Schiene.“ „Wir können das sofort leisten“, merkte Schwenter an, „bekommen aber keine Unterstützung von der Politik.“ Die BDSV fordert indes Zwischenlösungen: „Wir müssen kurzfristig auch eine einfache Erhöhung der Lagermengen von den Behörden genehmigt bekommen. Das hatte es spontan zuzeiten der Abwrackprämie gegeben. Wir konnten damals relativ einfach Lagerflächen als Zwischenlager anmieten, um diesen zusätzlichen Mengenstrom bewältigen zu können. Jetzt kriegen wir die Mengen gar nicht weg.“

Foto: Harald Heinritz / abfallbild.de

(EU-Recycling 01/2019, Seite 12)

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