Zerkleinerung von Bahnschwellen – mit dem Urraco 95 DK von Lindner

In der Altholz-Aufbereitung zählen Bahnschwellen zu den am schwierigsten zu verarbeitenden Materialien, da sie aus sehr hartem Holz gefertigt werden und oft mit Eisenteilen beschlagen sind. Als die Firma Gojer, Kärntner Entsorgungsdienst GmbH vor dieser Herausforderung stand, derartige Abfälle zu zerkleinern, entschied sie sich Ende August 2017 für den Zweiwellen-Zerkleinerer Urraco 95 DK von Lindner-Recyclingtech.

Mehr als 24.000 Tonnen Althölzer, davon über 10.000 Tonnen ausgemusterte Bahnschwellen, hat die Mobilmaschine auf Kettenfahrwerk bereits aufbereitet. Das Inputmaterial bezieht Gojer aus Österreich sowie aus den europäischen Nachbarländern. Nach der Zerkleinerung wird das Material zu einer thermischen Verwertungsanlage in Österreich gebracht, die als landesweit einzige Anlage über ein spezielles Filtersystem für die Verwertung behandelter Bahnschwellen verfügt. Der auf hohe Durchsatzraten ausgelegte Urraco 95 DK könnte auch mehr Output generieren – bei höherer Auslastung, sprich mehr verfügbaren Anfallmengen im Markt, wie Oskar Preinig, Geschäftsführer der Gojer, Kärntner Entsorgungsdienst GmbH mit Sitz in Völkermarkt, anmerkt. „Die Maschine schafft – je nach Bedarf und Material – 140 Tonnen Altholz in der Stunde“, konstatiert er.

Erster Wellenwechsel nach 900 Betriebsstunden

Foto: Lindner-Recyclingtech GmbH

Gerade bei Bahnschwellen als Aufgabematerial kennt Oskar Preinig keinen kraftvolleren Zerkleinerer als den 770 PS starken Urraco 95 DK. „Bahnschwellen sind aus sehr hartem Holz gefertigt“, schildert Preinig die Anforderungen. „Sie brechen nicht so schnell wie andere Hölzer und sind daher um einiges schwieriger zu zerkleinern als herkömmliches Altholz. Der Urraco 95 DK meistert diese Aufgabe mit Bravour und ist äußerst unempfindlich gegenüber Störstoffen.“ So enthalten Bahnschwellen häufig Eisenplatten, Schrauben und Nägel, die erst nach dem Zerkleinerungsprozess per Überbandmagneten, der dem Shredder nachgeschaltet ist, aus dem Stoffstrom separiert werden. „Die Metallteile im Aufgabegut sind eine zusätzliche Herausforderung für jeden Zerkleinerer“, räumt Oskar Preinig in diesem Zusammenhang ein. „Aber dem Urraco 95 DK macht das nichts aus. Es ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend zu sehen, wie der Shredder die Eisenteile verwertet, ohne dass die Maschine davon Schaden nimmt.“

Als Besonderheit betont die Firma Gojer, dass im ersten Betriebsjahr beim Urraco 95 DK erst nach 900 Betriebsstunden der erste Wellenwechsel anstand. „Das ist im Verhältnis zu dem Material, das wir aufbereiten, eine sehr lange Zeitspanne“, sagt Preinig. „Des Weiteren ist die Maschine im Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit sehr sparsam im Kraftstoffverbrauch.“ Für eine optimale Ausnutzung der Motorleistung ist das Hydrauliksystem mit einem Lindner Zweiturm-Planetengetriebe ausgerüstet. Der kompakt-robuste Urraco 95 DK erreicht hierüber die erforderliche Korngröße von 150 Millimetern.

Das bestätigt auch Betriebsleiter Florian Kordesch und hebt die Standfestigkeit des Wellensystems mit einer Wellenlänge von 2 x 2.500 Millimetern sowie mit vierfachem Brech- und Schneidevorgang pro Wellenumdrehung hervor: Die automatische und lastabhängige Reversierfunktion steht für die Wirtschaftlichkeit der Maschine. Mit dem ersten Wellensatz ist der Urraco fast 900 Stunden gefahren.

Von Anfang an wirtschaftlich

Laut Maschinenbediener Stefan Pinter können Maschinenausfälle durch Störstoffeintrag ausgeschlossen werden. Die Reißhaken ziehen die Bahnschwellen stets gleichmäßig und sehr effizient ein. Der Urraco 95 DK erweist sich zudem als verschleißarm und wartungsfreundlich und ist den weiteren Erfahrungen nach einfach zu bedienen. „Die komplette Bedienung kann man vom Radlader aus machen, mit welchem die Maschine beschickt wird. Für den Maschinenbetrieb und die Beschickung ist somit nur ein Mann erforderlich“, sagt Stefan Pinter. „Die Joystick-Fernbedienung sowie das Touch-Display direkt an der Maschine sind wirklich praktisch und äußerst einfach und intuitiv zu bedienen.“

Für Oskar Preinig hat sich die Investition in den mobilen Shredder Urraco 95 DK von Anfang an gerechnet. Seine Bilanz nach einem Jahr Betrieb: Der Zerkleinerer hat die Kosten pro Tonne deutlich reduziert.

www.gojer.at, www.l-rt.com

Foto: Lindner-Recyclingtech GmbH

(EU-Recycling 02/2019, Seite 38)