Mehr Glasrecycling – weniger CO2
Behälterglashersteller in Europa haben sich zusammengeschlossen, um einen Hybrid-Elektroofen zu bauen, der zu 80 Prozent mit Ökostrom betrieben werden kann.
Zwanzig Unternehmen sind hierbei beteiligt. Michel Giannuzzi, Präsident der FEVE ist „sehr stolz“, dieses gemeinsame Industrieprojekt bekannt zu geben: „Die Hybridtechnologie verändert unsere Produktionsweise schrittweise und ermöglicht uns, den CO2-Fußabdruck der Glasverpackungsproduktion erheblich zu reduzieren. Der Schritt ist ein wichtiger Meilenstein für den Glassektor bei der Umsetzung unserer Dekarbonisierungsstrategie.“ Die Industrie arbeitet bereits in mehreren ihrer 150 Glasfabriken in ganz Europa mit Elektroöfen. Sie sind jedoch klein und werden ausschließlich zur Herstellung von (farblosem) Flintglas mit neuen Rohstoffen verwendet, wobei nur sehr wenig oder gar kein Recyclingglas eingesetzt wird. Mit der neuen Technologie kann die Industrie mehr als 300 Tonnen pro Tag in jeder beliebigen Glasfarbe mit einem hohen Anteil an recyceltem Glas produzieren.
Glasverpackungshersteller Ardagh Group will den Ofen 2022 in Deutschland bauen. „Wir wollen die Machbarkeit des elektrischen Schmelzens in kommerziellem Maßstab demonstrieren, was den Markt für Glasverpackungen für Verbraucher revolutionieren würde“, erklärt CEO Martin Petersson.
(EU-Recycling 05/2020, Seite 40, Foto: Aktionsforum Glasverpackung)