Intelligente Vorzerkleinerung mit dem Rapax von BHS-Sonthofen
BHS-Sonthofen präsentiert einen neuen, universell einsetzbaren Vorzerreißer.
Vielseitig, robust und wartungsfreundlich eignet sich die Maschine optimal zur Aufbereitung von unterschiedlichen Metallfraktionen, Gewerbe- und Industrieabfall sowie der Verarbeitung von Bauschutt. Die flexible und smarte Steuerung sorgt zusätzlich für eine effiziente Vorzerkleinerung in jeder Laufrichtung, informiert der Hersteller.
BHS-Sonthofen entwickelt und baut seit über hundert Jahren Zerkleinerungsmaschinen. Beim neuen Rapax erfolgte die Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit einem Industriedesigner. Ziel war es, „dieser innovativen Technik, die ein neues Level bei der Vorzerkleinerung darstellt, mit einem intelligenten Design Ausdruck zu verleihen“. Im Fokus standen dabei funktionale Design-Elemente, die den Vorzerreißer „wartungsfreundlicher und widerstandsfähiger machen“, wie zum Beispiel durch die sich kreuzenden Verstrebungen am Trichter, die für mehr Stabilität sorgen. Oberfläche, Wanddicke und Form des Trichters sind zudem robust und mit klaren Kanten gestaltet, sodass Gebrauchsspuren und Materialanhaftungen vermieden werden können. Die beiden Planetengetriebe mit Riemenantrieb sind platzsparend nebeneinander anstatt diagonal gegenüberliegend angebracht.
Für unterschiedliche Anwendungen gerüstet
Mit einer effizienten Zerkleinerung ist der erste wichtige Schritt zu einem funktionierenden Wertstoffkreislauf gemacht. Von leichten Metallschrotten über Elektro- und Elektronikschrott, Industrie- und Gewerbeabfall bis hin zu ausgedienten Gipskarton- und Asphaltplatten: Damit der Rapax derart unterschiedliches Aufgabegut optimal verarbeiten kann, bietet BHS den Vorzerreißer in unterschiedlichen Ausführungen und Baugrößen an. Er ist wahlweise in den Baureihen 15xx und 20xx in jeweils drei unterschiedlichen Größen mit Wellenlängen zwischen 1,2 bis 3,2 Metern erhältlich. So lässt sich unter anderem sehr sperriges Aufgabegut, wie Bauschutt oder Weiße Ware, effektiv zerkleinern.
Je nach Ausführung sind zwei unterschiedliche Werkzeuggeometrien verfügbar: entweder in der stark gezackten Variante „Bat-Shape“ für höheren Durchsatz bei leichten Schrotten oder als stabiler „Janus-Shape“ für massives Aufgabegut. Unter den beiden Wellen befindet sich der Reißtisch. Über diesen und die Werkzeuganzahl lässt sich die Stückgröße bestimmen. Der elektrische Antrieb ist ebenfalls mit unterschiedlicher Leistung verfügbar – auf Wunsch können bis zu 400 kW installiert werden. Optional ist zudem eine hydraulische Nachdrückeinheit erhältlich: für einen kontinuierlichen Materialeinzug bei der Verarbeitung von dünnem, leichtem oder sperrigem Material.
Der Achsabstand der beiden Wellen beim Rapax ist laut BHS bewusst so groß gewählt, dass die Werkzeuge nicht ineinandergreifen. Dies ermöglicht ein optimales Einzugsmoment bei gleichzeitig verringertem Energieaufwand.
Weniger Maschinenstillstände und einfache Wartung
„Bei der Vorzerkleinerung wirken teils enorme Kräfte. Wir haben entsprechend besonderen Wert auf die Robustheit und Wartungsfreundlichkeit des Rapax gelegt“, erklärt Ingo Schneemann, verantwortlicher Konstrukteur im Bereich Zerkleinerungstechnik bei BHS. Dazu fangen Gummipuffer an der Antriebseinheit Stöße ab und schützen die Getriebe vor Schäden. Die Werkzeugkonstruktion und die reversierende Steuerung verhindern, dass sich Material um die Wellen wickelt und zu Maschinenstillständen führt. Die Maschine ist zudem so konstruiert, dass sich die Verschleißteile – Wellen und Reißtisch – zur Aufarbeitung leicht ausbauen und austauschen lassen. Den Kunden stehen an Ort und Stelle unterschiedliche Serviceleistungen von BHS-Sonthofen zur Verfügung: von der Installation und Inbetriebnahme bis hin zu technischem Service und Wartungsverträgen.
Intelligente Steuerung für optimale Leistung
Die Wellen lassen sich den Angaben nach „völlig“ flexibel steuern. Synchrone und asynchrone Bewegungen sind ebenso möglich wie reversierende. Dabei ist der Rapax so konstruiert, dass er in jeder Laufrichtung Material zerkleinert. Für jedes Aufgabegut lässt sich über die Steuerung das passende Programm, bestehend aus unterschiedlichen Bewegungsabfolgen, anwählen. „Insbesondere im Bereich der Metallverwertung können die Aufgabegüter unserer Kunden sehr divers sein. Mit den unterschiedlichen Programmen stellen wir eine optimale Zerkleinerungswirkung sicher – egal, ob es sich beispielsweise um Elektrokleingeräte oder weiße Ware handelt“, kommentiert Schneemann. Künftig könnte die Steuerung sogar noch mehr leisten. Für die Zukunft ist geplant, dass die Steuerung mittels künstlicher Intelligenz noch flexibler auf das Aufgabegut reagieren kann. Hierfür sammelt BHS noch die entsprechenden Daten – grundsätzlich ist die Möglichkeit aber bereits in jedem Rapax gegeben, sagt der Hersteller.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2021, Seite 48, Abb.: BHS-Sonthofen GmbH)