Weltweit verbindliches Abkommen gegen Meeresmüll benötigt
Dafür setzen sich immer mehr Staaten ein, wie das Bundesumweltministerium mitteilt. Regierungsvertreter Deutschlands, Ecuadors, Ghanas und Vietnams hatten zu einer ersten internationalen Minister-Konferenz gegen Meeresmüll nach Genf eingeladen, um für ein solches Abkommen zu werben.
Jährlich gelangen zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Über 30 Staaten sprachen sich bereits für erste Inhalte eines solchen Abkommens aus. Demnach sollten Kunststoffprodukte im Sinne des Lebenszyklus- und des Kreislaufwirtschaftsprinzips weltweit so produziert, genutzt und wiederverwertet werden, dass möglichst keine Abfälle entstehen. Peru und Rwanda präsentierten zudem einen ersten Entwurf für eine UN-Resolution, die den Weg zu einem verbindlichen Abkommen gegen Meeresmüll ebnen will. Diese soll im Februar 2022 die formale Basis für den Start von Verhandlungen zu einem globalen Abkommen auf UN-Ebene bilden. An den Diskussionen in Genf nahmen mehr als 1.000 Vertreter aus 140 Staaten sowie von zahlreichen Nicht-Regierungsorganisationen teil. Laut den vier Ländervertretern wird ein weltweites Abkommen benötigt, um ein abgestimmtes Vorgehen gegen die Bedrohungen der Meere und Ozeane durch Meeresmüll zu erreichen. Ziel soll es sein, finanzielle Mittel für Maßnahmen gegen Meeresmüll bereitzustellen und einen gemeinsamen Handlungsrahmen auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu schaffen. Im Fokus der Aktivitäten stehen unter anderem der gesamte Lebenszyklus von Kunststoffen sowie wissenschaftsbasierte Ansätze bei der Überwachung des Meeresmüllproblems und eine Evaluation getroffener Maßnahmen.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2021, Seite 8, Foto: Thomas Wolter / pixabay.com)