Fakuma: Getecha präsentiert innovative Mühlen­technologie für Kunststoffverarbeiter

Nach Corona-bedingter Messepause zeigt sich der deutsche Maschinenbauer Getecha in diesem Jahr wieder auf der Fakuma vom 12. bis 16. Oktober 2021 in Friedrichshafen. Anhand ausgewählter Exponate will er einen Einblick geben in sein umfangreiches Portfolio an Zerkleinerungs- und Wiederaufbereitungsanlagen für den Einsatz in der Spritzgieß-, Extrusions- und Blasformtechnik.

Die schallgeschützte RS 45090 ist ausgelegt für Durchsätze von bis zu 900 kg/h und kommt in der Kunststoffverarbeitung vorrangig als zentrale Zerkleinerungsstation zum Einsatz (Foto: Getecha)

Neben der Präsentation mehrerer Zentral- und Beistellmühlen aus dem RotoSchneider-Programm thematisiert das Unternehmen hierbei vor allem die Aspekte Kundenorientierung, Automatisierung und Energieeffizienz. Als unübersehbarer Blickfang bildet eine mächtige Trichtermühle RS 45090 den optischen Mittelpunkt auf dem diesjährigen Fakuma-Messestand (3210) von Getecha in Halle A3. Mit ihrer Antriebsleistung von 45 kW, ihrem 3-Messer-Rotor und ihrer Durchsatzleistung von bis zu 900 Kilogramm pro Stunde zählt sie zu jenen mittelgroßen Anlagen der RotoSchneider-Generation, die sich für den zentralen Einsatz in der Kunststoff- und Recyclingtechnik eignen.

Mit Bypasstrichter erweiterbar
Im Mahlraum arbeiten zwei Statormesser sowie drei oder fünf Rotormesserreihen. Das Mahlgehäuse verfügt über eine wirksame Schalldämmung, und dank eines nach oben verlegten und in das Gehäuse integrierten Antriebs baut die Mühle kompakt und beansprucht nur wenig Stellfläche. Dabei ist die auf der Fakuma ausgestellte Variante zugleich ein gutes Beispiel für den hohen Grad an kundenspezifischer Individualisierung, den Getecha bei der Konstruktion und Konfiguration seiner Zerkleinerungsmühlen erreicht. So kann die RS 45090 je nach Anwendung und Peripherie mit verschiedenen Bypasstrichtern erweitert und zu einer vielseitigen Zerkleinerungsstation ausgebaut werden.

„In solchen Fällen befinden sich zum Beispiel an der Rückseite der Mühle spezielle Walzen zum Einziehen von Folien, Stanzgittern und Randstreifen, während dreidimensionale Fehlteile über den Trichter zugeführt werden. Auf der Fakuma zeigen wir eine Ausführung mit Bypasstrichter für die Zuführung von Platten“, erläutert Getecha-Geschäftsführer Burkhard Vogel. Bei entsprechender Auslegung vermag eine einzige RS 45090 das Arbeitsvolumen von drei verschiedenen Anwendungen zu ersetzen. Erwähnenswert sind außerdem die hydraulische Öffnungsmechanik der Mühle, die den einfachen Zugriff auf Trichter und Siebschwinge ermöglicht, und die elektrisch überwachte Rotorverriegelung, die den Messerwechsel absichert.

Schlank und dicht
Ein weiteres Highlight auf dem Messestand von Getecha ist die Sauberraum-Mühle der Baureihe GRS 180. Deren schlank konstruierte Beistellmühlen gelten als Ideallösung für den Einsatz in kunststofftechnischen Produktionslinien mit erhöhten Anforderungen an Hygiene und Sauberkeit. Denn dank eines Schleusentrichters, einer integrierten Absaugtechnik und spezieller dichtungstechnischer Maßnahmen setzen diese Mühlen kaum Partikel frei (< 1,0 µm). Der Schleusentrichter unterbindet das Herausschleudern von Mahlgut und senkt zusätzlich den Schallpegel. Die Getecha-Sauberraummühle überzeugt darüber hinaus durch eine hohe Prozesssicherheit und minimalen Wartungsaufwand.

Die Sauberraum-Mühle GRS 180 zeichnet sich unter anderem durch ihre platzsparende Niedrigbauweise aus (Foto: Getecha)

Als „große Schwester“ dieser Mühle präsentiert der Aschaffenburger Anlagenbauer zudem eine GRS 300, die – je nach Materialart und Sieblochung – etwa 80 Kilogramm pro Stunde zerkleinert. Ihre große Mahlkammeröffnung ermöglicht auch die Zerkleinerung sperriger Angüsse. Dank des geteilten Mahlgehäuses und der damit verbundenen einfachen Entnahme des Siebes ist eine optimale Zugänglichkeit für Reinigung und Wartung gewährleistet. In hochgestellter Ausführung ist die GRS 300 nicht nur als Beistell-, sondern auch als kostengünstige kleine Zentralmühle einsetzbar.

Viele Kundenwünsche realisierbar
„Die kundenspezifische Optimierung unserer Zerkleinerungslösungen hat sich inzwischen zu einem zentralen Aufgabengebiet unseres Engineerings entwickelt. Für die Umsetzung individualisierter, automatisierter und energieeffizienter Systemlösungen verfügen wir heute über umfassendes Know-how, und wir können sehr flexibel agieren“, betont Burkhard Vogel. Diese Maßstäbe setzt Getecha auch bei den kleineren und mittelgroßen RotoSchneider-Modellen an, die in der Praxis vorrangig als dezentrale Beistellmühlen zum Einsatz kommen.

Als Beispiele dafür zeigt das Unternehmen in Friedrichshafen zum einen die Mittelklasse-Trichtermühle RS 2404 (mit integrierter Absaugung). Sie leistet einen Durchsatz von bis zu 160 Kilogramm pro Stunde und ist vielseitig einsetzbar – sowohl als kleine Zentralmühle im Spritzguss- oder Blasformbetrieb wie auch als Einzugsmaschine für Randstreifen und Folie. Zum anderen gehört auch die vielfach bewährte Beistellmühle RS 1615 zum diesjährigen Fakuma-Programm.

Über alle Zerkleinerungsmühlen der RotoSchneider-Familien hinweg widmet Getecha dem Aspekt der Energieeffizienz großes Augenmerk. Neben der Vorstellung seines Energy-Safe-Systems wird das Unternehmen auf der Fakuma daher im Detail darüber informieren, welche antriebstechnischen und steuerungstechnischen Möglichkeiten es seinen Kunden in diesem Bereich zukünftig bieten wird.

www.getecha.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2021, Seite 44, Foto: Getecha)