Sichere Einschubsysteme retten Menschenleben

Anfang Oktober 2021 konnte die eREC, die virtuale Messe der Recyclingbranche, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr eine hohe Anzahl an internationalen Besuchern verzeichnen. Neben der vielen anderen Attraktionen der digitalen Messe begeisterten sich die Interessenten auch für die breitgefächerten Webinare, die von unterschiedlichen Fachexperten zu sehr anspruchsvollen Themen im Bereich Recycling und Umwelttechnik abgehalten wurden.

Horst-Dieter Jobst, Unternehmer aus Niedersachsen und Geschäftsführer der Recycling & Warenhandels GmbH, hat in seinem Bemühen, Menschenleben zu retten, ein Einschubsystem entwickelt, dass die Todesgefahr durch Strangulieren bei Altkleidercontainern nahezu ausschließt. Leider sterben immer wieder Menschen bei dem Versuch, durch das Einwurf-System in einen Altkleidercontainer zu klettern. „Jeder Tod ist einer zu viel“, so bringt es Horst-Dieter Jobst auf den Punkt und appelliert an alle verantwortlichen Akteure, solche gefährlichen Sammelbehälter flächendeckend auszutauschen.

In seinem Vortrag „Todesfälle in Altkleidercontainer mit sicheren Einschubsystem verhindern“ nahm Horst-Dieter Jobst die Altkleiderindustrie in den Blick und erklärte seinen Zuschauern das sichere Einschubsystem „Safety One“ und auch, welche Maßnahmen und Schritte eingeleitet werden müssen, um künftig keinen Todesfall mehr zu beklagen.

„Allein im Jahr 2021 starben zehn bis 15 Personen, als sie versuchten, etwas aus einem Altkleidercontainer herauszuholen“, betonte Horst-Dieter Jobst zu Beginn seines Webinars. Und das, obwohl er bereits im Jahr 2018 sein sicheres Einschubsystem „Safety One“ konzipiert und entwickelt hat. „Jeder Aufsteller sollte daran denken, dass er keinen Container aufstellt, der eine Tötungsmaschine ist“, gab Jobst zu bedenken; dass allein aus Armutsgründen sehr viele Menschen Gebrauch von den Stoffen in den Altkleidercontainern machen und es die Verantwortung der Aufsteller sei, diese sicher zu gestalten.

Verbände, Entsorger und Politik sind gefordert, einzuwirken
„Safety One“ garantiert, dass es keine Todesfälle durch Strangulation an Altkleidercontainern mehr gibt. Zwar steht auf den Containern ein Warnhinweis auf die Gefahrenquelle, doch leider wird dieser meist übersehen. Daher ist die Kennzeichnung der Gefahr unzureichend. Zudem entsprechen die Einschubsysteme der aktuellen Container ausdrücklich keinen heutigen Sicherheitsstandards. Jedoch sei dies eine sehr wichtige Voraussetzung für das Aufstellen der Container. „Die karitativen Verbände, die Entsorgungsbranche und die Politik sind gefordert, hier einzuwirken!“ Horst-Dieter Jobst ist erschüttert über die Tatsache, dass alle Akteure die Gefahr kennen, jedoch nicht handeln, sondern weiterhin gefährliche Container aufstellen und somit Menschenleben riskieren.

Für Horst-Dieter Jobst ist dies eine Herzensangelegenheit: „Wir wollen Leben schützen und wir wollen keinen Menschen zum Diebstahl von Entsorgungsgütern verleiten; daher haben wir unseren Container ‚Safety One‘ für die Bürger Europas und die Entsorgungsbranche entwickelt!“ Die innovativen Container sind modern und sollen diebstahl- und vor allem verletzungssicher sein. Mit seinem enormen Fassungsvermögen garantiert der Container eine maximale Befüllung und zudem ausreichenden Diebstahlschutz. „Diese Investition ist eine Investition für die Zukunft“, weist Jobst darauf hin, dass nach drei Jahren Entwicklungsarbeit „Safety One“ einzigartig in Deutschland sei. Der Container zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er ein sicheres Befüllsystem besitzt: „Ich wollte einen Entsorgungscontainer konzipieren, der eine Beraubung von vornherein ausschließt. In den letzten Jahren haben wir mit Vehemenz an diesem Produkt gearbeitet,“ so Jobst weiter. Das System sei recht einfach nachzuvollziehen: Im ersten Schritt legt der Kunde die Alttextilien entweder in einem Plastiksack oder in Einzelstücken in die Aufnahmeschale, dann schließt er die Außenklappe, und die Textilien landen somit gefahrlos im Inneren des Containers.

Um die Todesgefahr zu bannen, stellt Horst-Dieter Jobst folgende wichtige Forderungen an die handelnden Akteure:

  • Politik: Aufstellverbot für die gefährlichen Altkleidercontainer
  • Karitative Verbände: Zur sozialen Verantwortung stehen
  • Entsorger: Austausch oder Nachrüstung der Container

„Denn Leben haben eine Wertigkeit und jedes menschliche Leben – denke ich – ist mehr wert als etwas Monetäres, denn letztendlich wollen wir ja Leben retten, und jeder Tote, egal aus welchem Klientel, ist ein Verlust für unsere Republik!“

Aufgezeichneten Vortrag auf YouTube ansehen.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 11/2021, Seite 33, Autorin: Annetta Buttitta, Webinar-Screenshot (Quelle: MSV GmbH))