Geruchssperrschichten für Polymercompounds aus Rezyklaten
Geruchsbelastete Kunststoffe lassen sich wieder in Anwendung bringen. Um eine Geruchsfreisetzung in der neuen Anwendung zu verhindern, kann der belastete Kunststoff „verpackt“ werden.
Dazu bietet sich beispielsweise der Sandwichspritzguss an, mit dem Bauteile herstellbar sind, welche aus einem geruchsbelastetem Kernmaterial und einer vollständig umhüllenden Haut aus einem geruchsneutralen Material bestehen. Kern- und Hautmaterial bestehen dabei aus derselben Kunststoffklasse.
Bei Langzeituntersuchungen mit erhöhten Temperaturen zeigt sich jedoch, dass Gerüche innerhalb weniger Tage durch die umhüllende Kunststoffschicht migrieren können und dadurch die Bauteile wieder Emissionen freisetzen. Um eine dauerhafte Geruchssperrwirkung zu erzielen, müssen die geruchsgebenden chemischen Verbindungen an der Migration durch die äußere Schicht gehindert werden. Im Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE untersuchten die Fraunhofer-Institute ICT, LBF, IVV und IAP gemeinsam Geruchssperrschichten für Polymercompounds aus Rezyklaten. Mittels spezieller Additive lässt sich dies bei untersuchten Hautdicken von 0,25 Millimetern effektiv gestalten. Dadurch wird eine hochwertige Nutzung dieser Rezyklate erreicht und ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet. Die Technik lässt sich auch auf weitere geruchsbelastete Stoffe erfolgreich transferieren.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 06/2022, Seite 37, Foto: Fraunhofer IVV)