Leistritz Extrusionstechnik: Erfolgreich umgesetzte Projekte

Leistritz Extrusionstechnik stellt seine Mitarbeiter in den Mittelpunkt des K-Messeauftritts. Auf der zentralen Bühne von Stand F22 in Halle 16 werden die Experten anhand mehrerer erfolgreich abgeschlossener Kundenprojekte ihre Kompetenz bei der Lösungsfindung demonstrieren. Darüber hinaus ist moderne Doppelschnecken-Extrusionstechnik für die Rezyklatverarbeitung mit intelligenter Steuerung zu sehen.

Biobasierte Weinkorken
Das Unternehmen Vinventions fertigt Flaschenverschlüsse und Korken für den Weinbau. Als Rohmaterial für die Direktextrusion werden pflanzenbasierte Rohstoffe auf Zuckerrohrbasis verwendet. Leistritz arbeitet bereits seit 1997 mit Vinventions zusammen. Gemeinsam wurden bisher 15 Anlagen in Betrieb genommen. Leistritz hat mit seiner Erfahrung in der Compoun­dierung und Auslegung von Extrudern dazu beigetragen, die schwankende Qualität pflanzenbasierter Rohstoffe in einen stabilen Prozess einzubinden, der verlässlich eine gleichbleibend hohe Produktqualität ermöglicht. Zur Weiterentwicklung hat der Kunde intensiv das Leistritz-Technikum genutzt.

Bodenbeläge mit PCR
Die Classen-Gruppe produziert unter dem Markennamen „Ceramin“ Premium-Bodenbeläge auf der Basis von Polypropylen. Die Rezyklatquote liegt bei über 60 Prozent im Kunststoffanteil. Die fertigen Platten sind PVC-frei und lassen sich so am Ende ihres Lebenszyklusses vollständig und umweltverträglich recyceln. Der hohe Anteil an Recyclingmaterial mit wechselnden Materialeigenschaften stellt besondere Anforderungen an die Prozesstechnik. Leistritz hat als Partner in der Prozessentwicklung, aber auch als Projektpartner für die Verwirklichung einer neuen Fertigungslinie dazu beigetragen, das nachhaltige Produkt noch effizienter herzustellen und den Output der Produktion von fünf auf neun Tonnen pro Stunde fast zu verdoppeln. Für die Herstellung der Fußbodenplatten hat Leistritz zwei ZSE MAXX Doppelschnecken-Extruder geliefert und die gesamte Produktionsanlage konzipiert, gebaut und in Betrieb genommen. Gemeinsam mit dem Kunden wurde der Verarbeitungsprozess so gestaltet, dass dabei besonders wenig Ausschuss entsteht.

Forschung für die Kreislaufwirtschaft
In einem gemeinsamen Projekt mit Firmenpartnern und der LIT Factory an der Johannes Kepler Universität im österreichischen Linz wurde eine Forschungsanlage zur Herstellung besonders leistungsfähiger glas- oder kohlefaserverstärkten Tapes geplant und realisiert. Damit werden Forschungsaktivitäten im Sinne einer recyclinggerechten Entwicklung von Kunststoff-Leichtbaukomponenten für eine Kreislaufwirtschaft und einer ressourcenschonenden Fertigung samt Einsatz im Produktlebenszyklus durch Minimierung des Energieverbrauches und Reduktion des CO2-Fussabdruckes verfolgt.

Der Messestand in Düsseldorf ist aufgeteilt in eine Zone für Live-Präsentationen, eine für Anlagentechnik zum Anfassen und eine mit virtuellen Anlagen (Abb.: Leistritz Extrusionstechnik GmbH

„Die Prozesskette beginnt mit unserer Anlage für die Herstellung der Halbzeuge für Leichtbauteile, sogenannte Unidirektionale Tapes. Dafür haben wir eine sehr intelligente Anlage entwickelt. Im nächsten Prozessschritt werden aus diesen Tapes Leichtbauteile, etwa für Flugzeuge, den Automobilbau oder Sportgeräte, hergestellt. Am Ende des Produktlebenszyklusses können diese Erzeugnisse wieder recycelt und die daraus gewonnenen kurzfaserverstärkten Kunststoffe für die Fertigung neuer Leichtbauteile eingesetzt werden. Bei diesem Projekt steht vor allem das Thema Ressourcenschonung, aber auch die Digitalisierung im Fokus“, erläutert Silvia Barthel, die zuständige Konstrukteurin der Anlage. Auf der Bühne wird sie ihr Projekt genauer vorstellen.

Intelligente Technik
Ein ZSE 60 iMAXX-Extruder mit moderner Steuerung, offen für die Integration von neuesten Entwicklungen, wird auf dem Stand live ausgestellt. Der Extruder ist unter anderem mit einem Synchronmotor ausgestattet, welcher zu den derzeit effizientesten Energiewandlern auf dem Markt gehört. Das Getriebe verfügt über ein Condition Monitoring-System, bei dem intelligente Sensoren das Maschinenverhalten aufnehmen und einen schnellen Überblick über den Anlagenzustand ermöglichen. Durch eine vorbeugende Instandhaltung können damit Ausfallzeiten vermieden werden. Mit der ZSE 60 iMAXX hat die Baureihe eine weitere Maschinengröße erhalten. Die Reihe zeichnet sich durch ihre Flexibilität und Modularität aus. Die Einsatzgebiete erstrecken sich über alle Möglichkeiten in der Kunststoffextrusion sowie im Recycling. Aufgrund des hohen spezifischen Drehmoments von bis zu 15,0 Nm/cm³ in Verbindung mit einem hohen freien Volumen (Da/Di = 1,66) zählen die ZSE MAXX-Maschinen zu den weltweit leistungsstärksten gleichläufigen Doppelschneckenextrudern.

www.leistritz.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2022, Seite 14, Foto: Leistritz Extrusionstechnik GmbH)