Liebherr-Wasserstoffbagger mit bauma-Innovationspreis ausgezeichnet
In seiner Arbeit an alternativen Antriebstechnologien verfolgt Liebherr einen technologieoffenen Ansatz. Wasserstoff-Verbrennungsmotoren sind eine der Technologien, mit denen sich die Firmengruppe dabei befasst. Nun hat der erste wasserstoffgetriebene Liebherr-Raupenbagger R 9XX H2 den bauma-Innovationspreis gewonnen.
Die Technologiestudie wurde von der Liebherr-France SAS mit Sitz in Colmar entwickelt. Angetrieben wird die Maschine vom Wasserstoff-Verbrennungsmotor H966. Er stammt von der Liebherr Machines Bulle SA, dem Motorenkompetenzzentrum der Firmengruppe im Schweizer Kanton Freiburg.
Fast kein CO2-Ausstoß
Bei Leistung, Dynamik und Ansprechverhalten steht der R 9XX H2 Wasserstoffbagger konventionell angetriebenen Maschinen in nichts nach. Ebenso wenig ist er auf eine durchgehende Energieversorgung angewiesen. Den Unterschied machen die Emissionen: Denn „Tank to wheel“, also beim Einsatz auf der Baustelle, stößt der Wasserstoffbagger fast kein CO2 aus. „Cradle to Grave“, von der Produktion bis zur Außerdienststellung, sind es 70 Prozent weniger CO2-Emissionen als bei konventionell angetriebenen Vergleichsmodellen. Für extreme Temperaturen, Schocks und staubintensive Einsätze auf der Baustelle geeignet, kann der R 9XX H2 mit seinem Einsatzgewicht von 50 Tonnen in Zukunft somit eine robuste Lösung für Erdbau- und Steinbruchanwendungen werden.
Angetrieben wird der R 9XX H2 von einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor von Liebherr, dem H966. Der Motor hat sechs Zylinder und setzt auf die Saugrohreinspritzung (PFI), die Liebherr neben der Direkteinspritzung (DI) für seine Wasserstoff-Motoren einsetzt. Bis 2025 plant das Produktsegment, Komponenten mit der Serienproduktion von Wasserstoffmotoren zu beginnen.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2022, Seite 54, Foto: Liebherr)