Upcycling von Kunststofffolien zu Wand- und Bodenbelägen

HC Plastics nimmt eine neue Recyclinganlage für PP-Verpackungsfolie in Betrieb. Künftig werden am Standort Swisttal rund 15.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr zur Weiterverarbeitung in industriellen Prozessen aufbereitet.

Die HC Plastics GmbH ist ein Joint Venture von zwei Familienunternehmen. Die bereits in Swisttal beheimatete Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG hat als Recyclingexperte gemeinsam mit Fachleuten der Classen-Gruppe die neuartige Sortiertechnologie und den Maschinenpark entwickelt. Das in Kaisersesch ansässige Produktionsunternehmen der Gruppe, die Akzenta Paneele + Profile GmbH, nutzt die recycelten Kunststoffe für ihren Werkstoff „Ceramin“, um daraus robuste, PVC-freie Wand- und Bodenbeläge zu fertigen.

Foto: Classen-Gruppe

Zur Inbetriebnahme am 5. Dezember 2022 hatten sich in Swisttal circa 100 Interessierte eingefunden. Bei einer Führung durch das Werk konnten sich die Gäste einen Überblick über die modernen Recyclingverfahren verschaffen. Viele Abfallprodukte wie Joghurtbecher oder Gummibärchenverpackung, dürften den Besuchern dabei aus dem Alltag bekannt gewesen sein. PP-Folie galt bisher aufgrund seiner weichen und lockeren Materialbeschaffenheit als mehr oder weniger ungeeignet für das Recycling und ging zumeist in die Verbrennung. Die neue Sortiertechnologie der HC Plastics ermöglicht nun eine Weiterverarbeitung des Materials zu einem Sekundärrohstoff, der wiederum zu einem großen Teil die Grundlage für Ceramin-Böden und Fliesen der Classen-Gruppe bildet. Auf diese Weise erfolgt ein Upcycling vermeintlich wertloser Kunststoffe zu einem langlebigen Produkt, das selbst wiederum zu 100 Prozent recyclingfähig ist.

www.classengroup.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 01/2023, Seite 67, Foto: Classen-Gruppe)