Pulperzöpfe: Schwieriger Abfallstoff, wertvolles Material

Untha-Zerkleinerer verarbeitet bei Laakirchen Papier-Pulperzöpfe zu recycelbarem Material und Ersatzbrennstoffen.

Pulperzöpfe sind bekanntlich ein Nebenprodukt aus dem Altpapierrecycling. Ihren Namen haben sie vom Pulper, einem großen Rührbottich, der in der Papierindustrie für das Auflösen von Papier und Zellstoff verwendet wird. Altpapier enthält meist auch Verunreinigungen in Form von Plastik (Folien, Aufkleber), kleinen Metallstücken (Heft- und Büroklammern) sowie Textilien (Fäden von der Buchbindung) und vieles mehr. Um diese aus dem Gemisch herauszuholen, werden Drahtseile in den Pulper hineingelassen, an dem sich die Störstoffe verfangen. Auf diese Weise entstehen die sogenannten Pulperzöpfe.

Bei der österreichischen Laakirchen Papier AG, Tochterunternehmen der internationalen Heinzel Group, sind diese vier bis zu sieben Meter lang und haben einen Durchmesser von bis zu 70 Zentimetern. Hinzu kommt, dass sie nass aus dem Pulper herauskommen. Durch diese Eigenschaften sind sie schwer zu verarbeiten. Allerdings sind die darin enthaltenen Materialien wertvoll und können wieder- beziehungsweise weiterverwertet werden – falls Metalle. Alle übrigen und nicht-recycelbaren Reststoffe werden als Ersatzbrennstoffe (EBS) zur Energiegewinnung genutzt.

Der Herausforderung gewachsen
Um die einzelnen Materialien voneinander zu trennen und für das Recycling sowie die EBS-Produktion vorzubereiten, müssen die Pulperzöpfe zunächst zerkleinert werden. Die Schredder der XR-Klasse von Untha sind dieser Herausforderung gewachsen: Die Modelle XR2000/3000 (mobil und stationär) sind aufgrund des innovativen „Untha Eco Power Drives“ besonders energieeffizient und zerkleinern Pulperzöpfe in einem einstufigen Prozess zu einem homogenen Granulat.

Der Überbandmagnet des Zerkleinerers holt Metallteile aus dem Granulat heraus; so können die separierten Materialien anschließend stofflich oder thermisch verwertet werden (Foto: Untha shredding technology GmbH)

Durch das langsamlaufende Schneidwerk sind die Einwellen-Zerkleinerer besonders störstoffresistent und wartungsarm. Das vollautomatische Nachdrücksystem sorgt für einen kontinuierlichen Materialeinzug. Mit dem C-Schneidsystem (Cutter) zerkleinert die XR Pulperzöpfe auf eine definierte Fraktionsgröße von 50 bis 150 Millimeter – abhängig vom eingesetzten Lochsieb. Mittels Überbandmagnet werden metallische Bestandteile aus dem Granulat herausgezogen. Die separierten Materialien werden anschließend dem Recycling (Metall) und der thermischen Verwertung (Plastik, Textilien) zugeführt.

Laakirchen Papier produziert jährlich bis zu 780.000 Tonnen an umweltfreundlichen Publikations- und Verpackungspapieren aus 100 Prozent recycelten Fasern. 98,3 Prozent der anfallenden Produktionsabfälle werden der stofflichen oder thermischen Verwertung zugeführt. Für die Zerkleinerung der täglich anfallenden 25 Tonnen an Pulperzöpfen setzt das Unternehmen seit Jahren auf den Untha-Zerkleinerer XR3000C mobil-e.

„Die XR von Untha erfüllt all unsere Erwartungen“, bestätigt Projektmanager Johann Stadlmayr. „Der Zerkleinerer ist energieeffizient und gleichzeitig leistungsstark. Das Granulat eignet sich hervorragend für die stoffliche und thermische Wieder- beziehungsweise Weiterverwertung. Damit können wir entstandene Abfallstoffe wirtschaftlich nutzbar machen.“ Der Zerkleinerer trägt demnach dazu bei, die Ziele von Laakirchen Papier im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu erreichen.

laakirchen.heinzelpaper.com, untha.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 11/2023, Seite 46, Foto: Untha shredding technology GmbH)