Altpapiersortierung mit intelligenter Prozesssteuerung und zertifizierter Qualitätskontrolle

Für höchstmöglichen Automatisierungsgrad und optimale Anlageneffizienz: Entsorgungstechnik Bavaria hat die Altpapiersortieranlage der Rowe GmbH in Nürnberg mit dem kamerabasierten Steuerungskonzept MaxPos nachgerüstet.

Seit Jahren sinkt bei Altpapier die Qualität der Inputware. Das stellt die Sortierbetriebe vor große Herausforderung. Wie sollen die strengen Qualitätsvorgaben bei immer schlechteren Rahmenbedingungen wie Personalmangel und steigenden Kosten noch erfüllt werden? Entsorgungstechnik Bavaria forscht mit Partnern und Sortierbetrieben an der Optimierung der Separationsprozesse. Bei der Entwicklung effizienterer und ergebnissicherer Sortierprozesse konnte gemeinsam mit dem Unternehmen Rowe ein Durchbruch erzielt werden.

Gravimetrische Beprobung überflüssig
Marko Ziethlow, Leiter operatives Geschäft, Rowe GmbH: „Seit dem Einbau der MaxPos-Qualitätskamera haben wir den Mengendurchsatz unserer Anlage um zehn Prozent steigern können, und das bei gleichbleibender Qualität. Die ermittelten Qualitätswerte decken sich 1:1 mit den Werten der Papierfabrik und macht eine aufwändige, manuelle gravimetrische Beprobung überflüssig. Darüber hinaus haben sich die durch verschiedene Maschinenführer verursachten Schwankungen zwischen den einzelnen Schichten quasi in Luft aufgelöst. Dieses Projekt war ein voller Erfolg, und wir freuen uns darauf, Mitte des Jahres als eine der ersten Firmen in Europa unsere Anlage zertifizieren zu lassen.“

Durchgehende Transparenz
Die Sortieranlage der Rowe ist in der Lage, mit zwei Sortierlinien circa 25 Tonnen Altpapiersammelware pro Stunde sortenrein zu verarbeiten. Für einen höchstmöglichen Automatisierungsgrad und eine optimale Anlageneffizienz wurde die Sortieranlage mit dem kamerabasierten Steuerungskonzept MaxPos von Entsorgungstechnik Bavaria GmbH nachgerüstet. Durch kontinuierliche Echtzeitmessung und intelligente Auswertung der Materialströme schafft die Qualitätskamera MaxPosCam die Voraussetzung für eine jederzeit durchgehende Transparenz der Input- und Output-Ströme.

Gleichbleibend hohe Endqualität
Weitere Sensoren erfassen zum Beispiel auch Feuchtigkeit, Volumenströme oder Störstoffanteile im Materialstrom in Echtzeit. Auf Schwankungen und Abweichungen kann im laufenden Sortierprozess sekundenschnell direkt reagiert werden. Die Sortierprozesse werden mit der intelligenten Prozess-Steuerung MaxPos automatisch angepasst und optimiert. Das Ergebnis: gleichbleibend hohe Endqualität (in jeder Schicht) bei optimaler Auslastung der Sortieranlage und somit höchste Effizienz. Ein weiterer angegebener Vorteil ist die Verifizierbarkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gegenüber Gesellschaftern, Abnehmern sowie Zulieferern – laut Entsorgungstechnik Bavaria ein echter Wettbewerbsvorteil in einem engen Markt.

Das System kann in bestehende Sortieranlagen nachgerüstet werden. Die MaxPosCam befindet sich bereits im Zertifizierungsprozess, und die nächste Version ist bereits in Arbeit: In einem neuen Forschungsprojekt sollen die Erfahrung der MaxPos-Prozessoptimierung auch auf die Kunststoffsortierung übertragen werden.

rowe-recycling.de, et-bavaria.eu

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 04/2024, Seite 46, Fotos: Entsorgungstechnik Bavaria GmbH)