Abwasserbelüftung: Effizienzsteigerungen in Klärwerksbetrieben

Kommunale Klärwerksbetriebe stehen zunehmend vor der Herausforderung, ihre Belüftungssysteme an den tatsächlichen Bedarf anzupassen; sie wappnen sich für saisonale Schwankungen der Abwassermengen oder für unvorhersehbare Ereignisse wie Starkregen, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

Hinzu kommt der Trend, dass sich Klärwerksbetriebe zusammenschließen, um die Anlagen mit höherer Effizienz und vor allem flexibler auszulegen. Gemeinsam profitieren sie von Skaleneffekten und senken auf Dauer ihre Betriebskosten.

Flexibler in der Belüftungspraxis
Für kleine Kommunen beziehungsweise solche mit niedrigem Abwasseraufkommen sind Drehkolbengebläse oder Schraubenverdichter die bewährte Technik zur Abwasserbelüftung. Sie sind für niedrige bis mittlere Belastungen ausgelegt und lassen sich flexibel an den aktuellen Bedarf anpassen. In größeren Kommunen und Städten sind die Belüftungssysteme dagegen nicht immer bedarfsorientiert ausgelegt, da sie mitunter vor langer Zeit eingesetzt wurden und mit veralteten Belüftungstechnologien arbeiten, die nicht mehr automatisch den wirtschaftlichen und umweltgerechten Anforderungen entsprechen. Die Folge: Falsche Dimensionierungen oder Einstellungen führen zu erhöhtem Energieverbrauch und zu einer schlechteren Abwasserbehandlung. Vor allem Turbokompressoren müssen regelmäßig gewartet und überprüft werden, damit sie optimal arbeiten.

Kleine Turbokompressoren für Cluster
Mittlerweile werden verschiedene Aggregate zu sogenannten Clustern zusammengefasst, um die Abwasserbehandlung für mittlere und größere Städte zu optimieren. Zu einem Cluster gehören teilweise unterschiedlichste Belüftungseinheiten wie Schrauben-kompressoren, Gebläse oder Turbokompressoren. Diese kommen dann entweder einzeln, nacheinander oder gemeinsam zum Einsatz.

Turbokompressoren von Continental Industrie werden für den Klärbetrieb bei Bedarf auch gleich fertig eingehaust (Foto: Continental Industrie GmbH Gebläse- und Exhaustorentechnik)

Bei geringerem Bedarf starten die kleineren Einheiten – erhöht sich der Verbrauch, schalten sich größere Aggregate zu. Eine solche bedarfsorientierte Belüftungsmöglichkeit bieten auch die neuentwickelten Turbokompressoren von Continental Industrie aus Dormagen. Die neue Serie mit der Modellbezeichnung TCB-08 oder -012 deckt ein Leistungsspektrum von 5.000 bis 12.000 Nm3/h ab. Die Einheiten sind kompakt und bieten dank mechanischer Ölpumpe einen verzögerungsfreien Prozessstart. Hochwertige Keramikkugellager sorgen bei hohen Drehzahlen für eine geringe Reibung und Wärmeentwicklung, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und insgesamt für geringeren Verschleiß. Sie lassen sich entweder mit der größeren Turbokompressorserie THC von Continental kombinieren (Leistungsbereich bis 35.000 Nm3/h) oder mit anderen Aggregaten. Dadurch schließt Continental die Lücke für alle Leistungsspektren.

Die TCB-Kompressoren sind mit Vor- und Nachleitapparat ausgestattet, um eine effiziente Luftverteilung vorzunehmen, Druckschwankungen zu reduzieren und Energie einzusparen. Durch die präzise Anpassung von Parametern wie IGV, VDV und anderen Betriebskriterien lässt sich der Close-to-search Punkt dieser Komponenten definieren, um die benötigte Luftmenge bei minimalen Energieverlusten und höchster Effizienz bereitzustellen. Mit der Steuerung und Überwachung des Betriebspunktes erhöht sich auch die Lebensdauer des Kompressors.

Continental Industrie hat die neuen Turbokompressoren bereits in einem US-Klärwerk installiert und nach Taiwan geliefert. Die neue TCB-Serie wird auf der IFAT 2024 in Halle B3, Stand 333 vorgestellt.

continental-industrie.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 05/2024, Seite 89, Foto: Continental Industrie GmbH Gebläse- und Exhaustorentechnik)