Konstante Regranulat-Qualitäten

Bei einem gemeinsamen Vortrag auf der IFAT in München präsentierten die Erema Group und Lindner, wie sich konstante Regranulat-Qualitäten im Kunststoffrecycling mittels Datenaustausch zwischen Extruder und Waschanlage realisieren lassen und wie ein intelligentes Energiemanagement die Kosten senkt.

Die beiden österreichischen Unternehmen zeigten die ersten Ergebnisse ihrer Kooperation, die letztes Jahr mit der Gründung der gemeinsamen Holding Blueone Solutions startete. Beteiligt ist hier Lindner Washtech. Entwickelt wurde eine Plattform, die den Datenaustausch zwischen Extruder und Waschanlage erlaubt, wie Manfred Hackl, CEO der Erema Group, bei dem Vortrag auf der IFAT darstellte: „Dies ermöglicht eine präzisere Analyse der Daten und die gezielte Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen.“

Mittels digitaler Schnittstelle können alle wichtigen Parameter berücksichtigt und überwacht werden. Das ermöglicht zum Beispiel, Informationen über aktuelle Durchsatzmengen in der Erema Pre Conditioning Unit zu nutzen, um damit frühzeitig den Prozess in der Waschanlage zu optimieren. So könnten Kapazitätsschwankungen ausgeglichen werden. Die Output-Menge ließe sich deutlich steigern.

„Wesentlich für zukunftsfähiges Recycling ist es, den passenden Prozess für die jeweilige Anwendung zu finden und die einzelnen Prozessschritte optimal aufeinander abzustimmen“, verdeutlichte Michael Lackner, Geschäftsführer von Lindner. Beim Energiemanagement konnten durch Koordination der Prozessschritte bereits erste Erfolge erzielt werden. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Wärmerückgewinnung. „Wir nutzen die während des Extrusionsprozesses entstehende Abwärme als Energie­ressource für den Wasch- und Trocknungsprozess“, erklärte Lackner. „Unsere Kunden können dadurch ihre Energiekosten und ihren CO2-Ausstoß nachhaltig senken.“

Strategien für das Upcycling
Um die jeweiligen Qualitätsstandards je Endapplikation zu etablieren, gilt es Synergien zu nutzen. „Die entscheidende Frage ist, wie wir es schaffen das Endprodukt zu verbessern und gleichzeitig die Gesamteffizienz im Recyclingprozess steigern“, sind sich Manfred Hackl und Michael Lackner einig. Das funktioniere nur, wenn sich Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zusammenschließen.

Erema und Lindner können bereits einige Beispiele von gemeinsam verbesserten Recyclingprozessen vorweisen, die das Loslösen vom Downcycling ermöglicht haben. „Der Recyclingkreislauf von HDPE-Ausgangsmaterial, das mithilfe unserer beiden Technologien zu hochwertigem, lebensmittelechten rHDPE-Granulat verarbeitet wird, ist eines davon“, berichtete Lackner. Gemeinsam arbeiten Lindner Washtech und Erema weiterhin intensiv daran, Strategien für das Upcycling von Kunststoffen zu entwickeln und die Recyclingquoten zu erhöhen.

Alles in allem biete das Joint Venture Unternehmen Blueone Solutions ein besonderes Service-Plus und verbessere den Gesamtprozess. „Wir wollen unsere Kunden dazu ermutigen, mit ihrem Ausgangsmaterial auf uns zuzukommen und gemeinsam die möglichen Optionen zu diskutieren. Mit dem gebündelten Know-how von Lindner Washtech und Erema finden wir die optimale Lösung für jede Anforderung“, schloss Manfred Hackl.

erema-group.com, lindner.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 07/2024, Seite 25, Foto: Lindner Recyclingtech GmbH)