Kompostierung von Grüngut: Untersuchung der Emissionsdynamik

Mit ihrer Masterarbeit zum Thema „Untersuchung des Treibhausgaspotentials einer Kompostmiete vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsberichterstattung“ hat Ulrike Hiebl einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Abfallwirtschaft geleistet.

In Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und der Hochschule Magdeburg-Stendal entwickelte die Masterandin ein innovatives Messkonzept, um die bei der Kompostierung von Grüngut entstehenden Treibhausgase systematisch zu erfassen.

Über einen Zeitraum von acht Wochen führte Hiebl umfangreiche Messungen an den Kompostmieten auf dem Betriebsgelände der Wurzer Umwelt GmbH in Eitting/Bayern durch. Sie untersuchte die Emissionsdynamik während des gesamten Kompostierungsprozesses. Ziel war es, reale Messwerte mit theoretischen Berechnungen abzugleichen und repräsentative Emissionsfaktoren zu entwickeln – ein Bereich, der bisher nur wenig erforscht ist.

Wertvolle Erkenntnisse
Mit moderner Messtechnik, darunter einem speziell konstruierten Windtunnelverfahren, ermittelte Hiebl die Konzentrationen von Methan, Lachgas und Kohlenstoffdioxid. Ergänzend setzte sie Porengasmessungen ein, um Rückschlüsse auf die mikrobiologischen Prozesse im Inneren der Kompostmiete zu ziehen. Ihre Arbeit ermöglichte es nicht nur, die Emissionen quantitativ zu erfassen, sondern auch qualitative Aussagen über die vorherrschenden Prozessbedingungen zu treffen.
Trotz alltäglicher Betriebsabläufe und der Komplexität des Projekts konnte Hiebl wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für die Unternehmenspraxis von großer Bedeutung sind. Dr. Marcus Wenzelides, Niederlassungsleiter der Wurzer Umwelt GmbH, ist gespannt auf die endgültigen Ergebnisse der durchgeführten Messungen und welche Handlungsempfehlungen daraus für das Unternehmen gezogen werden können. Die Masterarbeit von Ulrike Hiebl beleuchtet dabei nicht nur die klimarelevanten Auswirkungen der Kompostierung, sondern auch die Vorteile der Kreislaufwirtschaft. Sie zeigt, wie aus organischen Abfällen hochwertige Produkte wie Kompostdünger entstehen können, die Primärrohstoffe ersetzen und die Umwelt schonen. Ihre Ergebnisse helfen Wurzer, die selbst gesteckten Klimaziele zu überprüfen und weiter zu optimieren.

wurzer-umwelt.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 02/2025, Seite 25, Foto: Wurzer Umwelt GmbH)