EASF: Unterstützung für die EU-Plattform für Nachhaltige Finanzen

28 Experten haben von der Europäischen Union jetzt ein Mandat erhalten, zwei Jahre an der neuen Plattform für Nachhaltige Finanzen teilzunehmen. Zu den Mitgliedern zählen nun auch EuRIC, FEAD and PRE, verbündet zur Europäischen Allianz für nachhaltige Finanzen in Abfallwirtschaft und Recycling (kurz: EASF), die sich darauf freuen, mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten, um die anderen Experten der Plattform zu unterstützen.

Daniel Houska, Vorstandsmitglied und Schatzmeister der European Recycling Industries’ Confederation (EuRIC), erklärte am 10. Februar: „Zum Mitglied der Plattform für Nachhaltige Finanzierung ernannt zu sein, ist eine große Ehre und eine Anerkennung der hilfreichen Rolle, die die Abfallwirtschafts- und Recycling-Industrie spielt, um die Umweltziele zu erreichen, die die Richtlinien für nachhaltige Finanzierung festlegen. Über die kommenden zwei Jahre des Auftrags als Plattform-Mitglied fiebert die EASF, die EuRIC zusammen mit FEAD und PRE gegründet hat, darauf, glaubhafte und wissenschafts-basierte Empfehlungen zu liefern und dabei unsere breite industrielle Erfahrung und massive, über Jahre hinweg gewonnene Expertise in nachhaltiger Finanzierung auszunutzen.“

„Wir haben eine Stimme“
Claudia Mensi, Präsidentin der European Waste Management Association (FEAD), stellte klar: „Der Abfallwirtschaftssektor spielt eine zentrale Rolle für das Erreichen der EU-Klimaziele. Aus diesem Grund ist die Auswahl der EASF, deren Gründungsmitglied die FEAD ist, ein starkes Signal dafür, dass die Einbeziehung der Industrie in den Entwicklungsprozess der Kriterien und möglicherweise die Weitergabe gemäß den Zielen der EU-Taxonomie-Verordnung essentiell ist.“ Und Tom Emans, Präsident von Plastic Recyclers Europe (PRE), kündigte an: „Die Plattform wird den Übergang in eine Kreislaufwirtschaft voranbringen, und Kunststoffrecycling ist eine der Schlüssel-Lösungen, um das zu erreichen. Als Teil der Plattform haben wir eine Stimme, um die Fortschritte der Industrie bei der Erreichung höherer Recyclingraten weiter zu beschleunigen und den Gebrauch von Recyclingkunststoff zu erhöhen.“

Eine von 669 Gruppen
Es ist Aufgabe der Plattform für Nachhaltige Finanzen als Expertengruppe, der Kommission bei der Vorbereitung legislativer Vorschläge und politischer Initiativen zu assistieren, indem sie sie über verschiedene Aufgaben hinsichtlich nachhaltiger Finanzierung und Entwicklung der EU-Taxonomie berät. Die Plattform – als eine von 669 EU-Expertengruppen – wurde aufgrund der Richtlinie 2020/852 „zur Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen“ erstmals im Oktober 2020 für zwei Jahre aktiv. Der Generaldirektion „Finanzielle Stabilität, Finanz-Dienstleistungen und Kapitalmarktunion“ zugehörig, setzte sie sich laut EU-Darstellung im Dezember 2022 zusammen aus sechs fachlichen Kapazitäten, drei Vertretern öffentlicher Interessen, 44 Organisationen (darunter mit einem auf zwei Jahre limitierten Mandat für EuRIC) und 15 „anderen öffentlichen Einrichtungen“ – überwiegend EU-assoziierten Finanzunternehmen. Eine neuere Darstellung vom 8. Februar 2023 unterteilt nach 14 berufenen Beobachtern (neun aus EU-Einrichtungen sowie internationalen Organisationen und fünf aus dem Privatsektor), sieben EU-Einrichtungen und -Agenturen (darunter EU-Umweltbehörde, -Investment Bank und -Investment Fond) sowie 28 Mitgliedern, letztere ausgewählt aus 200 hochqualifizierten Antragstellern auf Basis ihrer Umwelt- und Nachhaltigkeits-bezogenen Finanz-Kompetenz – darunter die EASF.

Investitionen lenken?
Wie immer auch die Be- und Zusammensetzung der beratenden und vorbereitenden Expertengruppe für Nachhaltige Finanzen ausfällt: Auch der Zusammenschluss von EuRIC, FEAD und PRE zur „European Alliance for Sustainable Finance in waste management & recycling“ verschafft der neuen EASF – wie PRE-Präsident Tom Emans richtig bemerkte – nur „eine Stimme“ unter vielen für die Kreislaufwirtschaft. Und zwar in einem Gremium, in dem eine Vielzahl von Interessen vertreten ist. Ob sich daraus unmittelbar ableiten lässt, dass – wie die Pressemitteilung der drei Verbände nahelegt – „mehr Ressourcen verfügbar sein werden, um eine wissenschaftsbasierte Umsetzung der Taxonomie-Anordnung zu unterstützen, die Investitionen in Richtung der nachhaltigsten Aktivitäten lenkt“, dürfte jedoch fraglich sein.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2023, Seite 12, Foto: Hans Braxmeier / pixabay.com)