Wie verarbeitende KMU auf zirkuläres Wirtschaften blicken

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen eine zentrale Rolle für die Transformation hin zu einer ressourcenschonenden und zirkulären Wirtschaft. Doch wo stehen KMU heute in Bezug auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft?

Welche Fortschritte wurden erzielt, wo bestehen weiterhin Herausforderungen – und wie lassen sich weitere Potenziale erschließen? Eine neue Studie des VDI ZRE untersucht diese Fragestellungen und gibt einen Überblick über den Status quo von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im verarbeitenden Gewerbe.

Die Ergebnisse der Studie „Status quo der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Mittelstand“ des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigen: Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind für die Mehrheit der befragten Unternehmen von großer Bedeutung – und werden künftig noch wichtiger. Bereits 75 Prozent der KMU setzen Maßnahmen zur Ressourceneffizienz um, und jedes zweite Unternehmen schließt innerbetriebliche Stoffkreisläufe. Diese Aktivitäten finden jedoch meist auf operativer Ebene statt, wohingegen zirkuläre Prinzipien im Geschäftsmodell selbst bislang wenig verankert sind. Befragt wurden hierfür Entscheider von insgesamt 1.002 mittelständischen Unternehmen aus sieben Branchen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland.

Relevanz und Nutzen
Als stärkste Treiber bei der Umsetzung ressourcenschonender und zirkulärer Maßnahmen gelten neben gesetzlichen Anforderungen vor allem betriebswirtschaftliche Überlegungen: Eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneinsparungen sind hier besonders bedeutsam. Gleichzeitig hemmen vor allem technische Herausforderungen, Fachkräftemangel und hoher Personalaufwand eine umfassendere Umsetzung von Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund äußern die befragten Unternehmen als wichtige Unterstützungsbedarfe finanzielle Mittel und pragmatische politische Rahmenbedingungen ohne zusätzliche Bürokratie. Die Studie liefert nicht nur ein aktuelles Lagebild. Darüber hinaus bietet sie auch Impulse für die eigene Unternehmens­praxis: Betriebe können ihren eigenen Entwicklungsstand mit den Ergebnissen der Studie abgleichen, typische Herausforderungen und Erfolgsfaktoren erkennen und anhand der Befunde unternehmensstrategische Überlegungen weiterentwickeln. Das hilft sowohl Unternehmen, die bereits erste Schritte gegangen sind, als auch denen, die noch nach dem richtigen Einstieg suchen.

Bereits 2011 und 2015 hatte das VDI ZRE in empirischen Studien untersucht, wie KMU im verarbeitenden Gewerbe mit dem Thema Ressourceneffizienz umgehen. Die neue Studie knüpft nun an diese Ergebnisse an und liefert ein aktuelles, erweitertes Bild. Zentrale Ergebnisse werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Dialog zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz“ am 15. September 2025 vorgestellt. Weitere Informationen hierzu unter: neress.de

ressource-deutschland.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 08/2025, Seite 21, Abb.: Studie, VDI Technologiezentrum GmbH)