Recyclingkonzept für PUR-Weichschäume in Matratzen

Ein neuartiges chemisches Verfahren wandelt Polyurethan (PUR)-Weichschaum in einen Stoff um, aus dem PUR-Hartschaum von gleicher Güte wie Neuware erzeugt werden kann.

Dieser leitet nur wenig Wärme und eignet sich deshalb besonders, um Häuser zu dämmen. Die Firma H&S Anlagentechnik GmbH in Sulingen entwickelte das Verfahren in einem 17-monatigen Projekt, das fachlich und finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wurde. Allein in Europa werden jedes Jahr rund 25 Millionen Matratzen produziert, die zu 40 Prozent aus speziellem PUR-Weichschaum bestehen und darüber hinaus ganz unterschiedliche Materialien enthalten können. Die genaue Zusammensetzung ist hier häufig unbekannt, weshalb Matratzen bislang meist nicht wiederverwertet werden und in die Verbrennung gehen.

Im Rahmen des Projektes wurden unterschiedlich dicke Haus-Dämmplatten mit einem variierenden Anteil des recycelten Materials getestet. „Selbst wenn bis zu 50 Prozent der Platte aus dem Recyclingstoff sind, haben sie dieselbe Qualität wie eine aus vollständig neuwertigem Stoff“, erklärt Rüdiger Schaffrath, Geschäftsführer von H&S Anlagentechnik. Auch sei das recycelte Material um bis zu 30 Prozent kostengünstiger als neuwertiges. Bisherige Recyclingkonzepte für PUR-Weichschäume konzentrierten sich darauf, den Kreislauf bei der Produktion von Neuware betriebsintern zu schließen, wo die Rezepturen bekannt waren. Mit dem innovativen Verfahren könnten nun auch Schäume verschiedener Hersteller mit unterschiedlicher Rezeptur gemeinsam recycelt werden. Von Seiten der Wertstoffindustrie gebe es bereits Interesse, das Verfahren zu nutzen.

www.hs-anlagentechnik.de

Foto: EU-R Archiv

(EU-Recycling 04/2018, Seite 43)