Deutsche Bundesstiftung Umwelt passt ihre Förderleitlinien an

Das Querschnittsthema Digitalisierung erfährt mehr Aufmerksamkeit.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) aktualisiert ihre Förderleitlinien und kündigt an, die bisherige Ausrichtung als breit aufgestellter Förderer für Öko-Innovationen zu verstärken. Dabei soll gerade das Querschnittsthema Digitalisierung stärker in den Fokus genommen werden. Der Digitalisierung misst die DBU zentrale Bedeutung bei, um die großen politischen und gesellschaftlichen Umweltziele umsetzen zu können. Darüber hinaus bleibt die DBU weiterhin der zentrale Förderer für modellhafte, innovative und umweltentlastende Ideen mittelständischer Firmen, Forschungseinrichtungen und Verbände.

Mittelstand entscheidendes Element

Die Förderleitlinien der DBU knüpfen an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die planetaren Belastungsgrenzen und die von den Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) an.

„Wir sind offen für alle innovativen und modellhaften Projektideen zum Schutz der Umwelt. Ob Energiewende, Ressourceneffizienz, Bauen, Kreislaufwirtschaft, Ernährung, Landwirtschaft, Nachhaltigkeitsbilanzierung, Umweltbildung oder Natur- und Gewässerschutz: Die Vielfalt von umweltrelevanten Ideen gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen ist unglaublich groß. Der deutsche Mittelstand zeichnet sich durch hoch spezialisierte und innovative Firmen aus. Er ist ein entscheidendes Element für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Deutschland, insbesondere auch in der nachhaltigen Entwicklung“, betont Generalsekretär Alexander Bonde. Die Förderleitlinien seien dabei eher ein Orientierungsrahmen, auf welche Themen die DBU aktuell besonderes Augenmerk richte – ohne andere deshalb auszuschließen. Über die in den DBU-Förderrichtlinien ebenfalls gestärkte Umweltbildung etwa sollten auch Kinder und Jugendliche weiter stark gemacht werden, in einer immer komplexeren Welt den Umweltschutz als Kompass für ihr Leben nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein „gigantisches“ Potenzial

Es sei von zentraler Bedeutung, die Themen Digitalisierung und Umweltschutz gemeinsam weiter voranzutreiben. „Beide sind Schlüsselthemen unserer Zeit, und ihre enormen Veränderungspotenziale und Risiken müssen zusammengedacht werden“, fordert Bonde. Zwar sei es „inakzeptabel“, dass beispielsweise allein das Erzeugen der digitalen Nischenwährung Bitcoin in diesem Jahr mehr Energie als ganz Dänemark verbraucht habe. Andererseits sei das ökologische Potenzial der Digitalisierung für Energie- und Ressourceneinsparungen, neue Mobilitätskonzepte und moderne Produktions- und Arbeitsprozesse „gigantisch“.

In der Diskussion über die Digitalisierung wird die ökologische Frage aber oft noch ausgeblendet. Dies ergab der „DBU-Umweltmonitor Digitalisierung“, den die forsa Politik- und Sozialforschung in Berlin für die DBU erstellt hat. Mehr noch: Fast zwei Drittel aller Bundesbürger brächten die Begriffe „Umweltbelastung“ und „Umweltschutz“ noch gar nicht mit „Digitalisierung“ in Verbindung. Und nahezu unisono forderten die Bürger, dass Politik, Unternehmen und Gesellschaft sich künftig stärker mit den möglichen Folgen der Digitalisierung für die Umwelt beschäftigen. Wirtschaft und Politik hätten also nach der forsa-Studie die zentralen Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung der Digitalisierung in der Hand, so Bonde. Die DBU sehe deshalb durch die Digitalisierung insbesondere beim Mittelstand „deutliches Potenzial für neue, umweltgerechte Produkte und Dienstleistungen.“ Mit den neuen Förderleitlinien solle dieses Potenzial nun gehoben werden.

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(EU-Recycling 02/2019, Seite 4)