Abfall- und Recyclingtechnik setzt stabilen Wachstumskurs fort

Die Umsätze der Branche haben in 2018 um 2,9 Prozent zugelegt, auf die Höchstmarke von 2,9 Milliarden Euro.

Optimistisch und mit vollen Auftragsbüchern geht die Branche zugleich in das laufende Jahr. Auch für 2019 streben die Hersteller, nun zum dritten Mal in Folge, ein solides Wachstum von rund drei Prozent an.

Erfreulich stabil präsentiert sich mit 33 Prozent der inländische Anteil an den Gesamtumsätzen der Abfall- und Recyclingbranche. „Das zum Jahresbeginn 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz hat neben dem Ziel, Verpackungsabfälle zu vermeiden, auch das Ziel, die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen von bisher 36 Prozent auf zunächst 58,5 Prozent und bis zum Januar 2022 auf 63 Prozent anzuheben. Eine zunehmende Inlandsnachfrage nach effizienter Anlagentechnik ist dadurch bereits feststellbar“, kommentiert Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik.

Export bleibt wichtigstes Standbein

Europa bleibt für die Branche der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt. Rund 64 Prozent der Exporte gingen an Kunden in EU-28-Ländern – rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Größter nichteuropäischer Markt war wieder Nordamerika mit einem Exportanteil von zwölf Prozent, mit deutlichem Abstand gefolgt von China und Südamerika. Südamerika liegt mit 3,8 Prozent erstmals, wenn auch nur knapp, in der Exportrangfolge vor Osteuropa. Die Exporte nach Osteuropa sind um 2,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,1 Prozent zurückgegangen. Die Ausfuhren in die russische Föderation stabilisierten sich auf niedrigem Niveau bei 2,1 Prozent. Die Exportquote legt im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zu; die Firmen erwarten für 2019 einen Exportanteil von 67 Prozent.

Die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte bleiben optimistisch. So geht von den befragten Firmen die große Mehrheit von einer hohen Kapazitätsauslastung von durchschnittlich 97 Prozent aus. Aktuell liegt die Auftragsreichweite mit 6,9 Monaten leicht über dem Vorjahreswert. Auch hier erwartet die Mehrheit der Unternehmen für den gesamten Jahresverlauf einen ähnlich hohen Wert. Die Hersteller stoßen aber zunehmend an Kapazitätsgrenzen. Die hohe Kapazitätsauslastung und das gute Auftragspolster sorgen zwar weiterhin für die Bereitschaft, neues Personal einzustellen; die zunehmenden Unsicherheiten in einzelnen Exportmärken verstärken aber gleichzeitig die Vorsicht bei Neueinstellungen. So melden 58 Prozent der Firmen einen unveränderten Personalstand.

Messen bleiben ein wichtiges Schaufenster

Ein möglicher ungeregelter Brexit macht einem Großteil der Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnischen Maschinen und Anlagen Sorgen, da dies zu noch nicht absehbaren Handelshemmnissen für die Unternehmen führen kann. Weitere Handelshemmnisse, der guten Maschinenbaukonjunktur geschuldet, behindern zunehmend die Hersteller in Form von längeren Lieferzeiten für Hydraulikbaugruppen, Antriebsmodulen und Stahlbaukomponenten.

Die Hersteller nutzen auch während der guten Konjunktur die nationale und internationale Messelandschaft, um dort ihre Innovationen und Neuentwicklungen zu präsentieren. Bereits gut gebucht ist die vom 5. bis 7. September 2019 in Karlsruhe stattfinde Demomesse RecyclingAktiv. Auch die vom 4. bis 8. Mai 2020 in München stattfindende IFAT meldet nur noch wenig frei verfügbare Plätze.

Quelle: VDMA, Foto: O. Kürth

(EU-Recycling 05/2019, Seite 20)

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