Transportlogistik: Effizienz durch digitalisierte Kooperation

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Transportunternehmen und Händlern ist der Schlüssel für weniger gefahrene Kilometer. Die Collaborative Transport Solutions, das das Brambles Limited-Tochterunternehmen CHEP in Kooperation mit dem Brambles-Ableger BXB Digital anbietet, sind hierbei besonders erfolgreich. Und Brambles will die Transportketten noch effektiver machen.

CHEP – das Akronym für Commonwealth Handling Equipment Pool – gilt als Weltmarktführer für Versorgungsketten-Lösungen. Das Unternehmen arbeitet mit einem Kreislauf-Modell, bei dem Paletten an den Hersteller geliefert und am Ende beim Händler wieder abgeholt werden. Bevor die Paletten wieder zum Produzenten gehen, werden sie inspiziert und repariert. Das System senkt die Kosten und schont die Umwelt. Brambles gab in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2019 bekannt, das Unternehmen habe im letzten Jahr über 246 Kunden unterstützt, um 69,6 Millionen Kilometer und 84.600 Tonnen CO2 einzusparen. In Europa sollen die Transport Collaboration Solutions durch CHEP einer Agenturmeldung zufolge bereits mehr als 200 Kunden geholfen haben, 6,6 Millionen Kilometer an Lkw-Leerfahrten zu vermeiden, 6.500 Tonnen an CO2-Emissionen weniger auszustoßen und 8,7 Millionen Euro einzusparen.

Darüber hinaus rief Brambles kürzlich sein „Zero Waste World“-Programm für Europa ins Leben, um durch Partnerschaften mit Herstellern und Einzelhändlern große, gemeinsame Herausforderungen zu lösen und gleichzeitig Zeit, Geld und natürliche Ressourcen zu sparen. Das Programm trägt zu einem schnelleren und einfacheren Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft bei, indem sich die Initiativen auf drei Kernbereiche konzentrieren: erstens die Verbesserung der Palettenqualität sowie den Abbau physischer Abfälle von Einwegverpackungen, zweitens die Eliminierung von Leerfahrten durch partnerschaftliche Initiativen – von der Beladungsoptimierung bis hin zu Lösungen für Transportpartnerschaften – und drittens die Beseitigung von Ineffizienzen durch Transparenz in der Versorgungskette, alles unterstützt durch moderne Analysen bis hin zu Prozessoptimierung und -automatisierung.

Leerstrecken und Stillstand werden vermieden

Zum Programm, das im April 2019 bereits in Nordamerika eingeführt wurde, erklärte Paul Nathan, Senior Director of Zero Waste World in Europa: „Die Größe und Transparenz des CHEP-Netzwerks versetzt uns in eine einzigartige Position in der Lieferkette, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten und ihnen zu helfen, Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen und gleichzeitig einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen.“ Das Netzwerk besteht allein in Europa aus 220 Servicestationen in 35 Ländern und kann auf 120 Millionen Paletten zugreifen.

Wie das Programm in der Praxis funktioniert, zeigt seit September 2019 eine Kooperation von CHEP, Kimberly-Clark und SmartWay Logistics. Dadurch sind Lkw, die die Hygiene- und Körperpflegeprodukte von Kimberly-Clark von Tschechien nach Großbritannien transportieren, nun auf ihrem Rückweg nach Tschechien mit den wiederverwendbaren CHEP-Paletten beladen – täglich durchschnittlich drei Lkw. SmartWay Logistics, eine Marke des Logistikdienstleisters Van der Wal, koordiniert als operatives Bindeglied zwischen beiden Unternehmen die Transportströme so, dass Leerstrecken und Stillstand vermieden werden. Die Kooperation der drei Unternehmen bedeutet den Angaben nach eine deutliche Reduzierung von Leerfahrten, erheblich geringere Frachtkosten und eine Einsparung von rund 70.000 Kilogramm CO2-Emissionen pro Jahr.

Henk Van der Wal, CEO von Van der Wal, ist sich sicher, „Leerstrecken von durchschnittlich 20 Prozent auf fünf bis zehn Prozent reduzieren“ zu können. Und Miguel Ángel de Miguel, Director of Digital Technology and Logistics bei der spanischen Brauerei Mahou San Miguel, zeigt sich überzeugt: „Die kollaborativen Lösungen von CHEP liefern den Beweis, dass CHEP auf den Marktbedarf eingeht und sich für Innovation und Mehrwert einsetzt. Die Initiative Zero Waste World wird nicht nur Einsparungen, sondern auch andere immaterielle Werte aus der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen schaffen. Ein Beispiel sind die positiven Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit.“

(EU-Recycling 12/2019, Seite 23, Foto: O. Kürth)