Lithium-Ionen-Akkus richtig entsorgen! Kampagne „Brennpunkt: Batterie“ auch in Bayern gestartet
Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) unterstützt die bundesweite Initiative des BDE.
Mit einer breit angelegten Kampagne und Aufkleberaktion auf Mülltonnen und Abfallbehälter soll auf die Gefahren durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus hingewiesen werden. Ferner gibt es Tipps zur richtigen Batterieentsorgung über den Fachhandel und die Wertstoffhöfe. Die Kampagne will mit teils drastischen Bildern auf die fatalen Folgen falscher Entsorgung dieser Batterien und Akkus aufmerksam machen. Im Mittelpunkt stehen dabei diejenigen, die durch eine falsche Entsorgung am stärksten in Gefahr geraten können: die Mitarbeiter in den Sortieranlagen und Müllfahrzeugen der Entsorgungsunternehmen.
Der bayerische Auftakt fand am 5. August 2020 in der GEO – Gesellschaft für Entsorgung in Oberbayern mbH statt. Die ehemalige bayerische Umweltministerin und aktuelle Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf (CSU) und VBS-Präsident Otto Heinz stellten die bundesweite Kampagne „Brennpunkt: Batterie“ der privaten Entsorgungswirtschaft vor.
Ulrike Scharf hofft, dass die Initiative zu einem anderen Verbraucherverhalten bewegt: „Lithium-Akkus und -Batterien sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Jede zweite Altbatterie in Smartphones, Spielzeug und anderen Elektrogeräten landet leider immer noch im Restmüll. Diese falsch entsorgten Lithium-Akkus und -Batterien stellen ein hohes Brandrisiko dar und schaden der Umwelt. Ich unterstütze daher die bundesweite Initiative der privaten Entsorgungswirtschaft, um die Bereitschaft der Bürger zur fachgerechten Rückgabe zu steigern und damit die wiederverwertbaren Materialien im Kreislauf zu halten.“
VBS-Präsident Otto Heinz: „Gerne unterstützen wir die Kampagne unseres Bundesverbandes BDE, denn auch zahlreiche VBS-Mitgliedsunternehmen waren schon einmal von einem durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus verursachten Brand betroffen. Die Schäden sind schon jetzt immens; und es grenzt wirklich an ein Wunder, dass solche Brände noch kein Menschenleben gefordert haben.“
Aus Sicht der mittelständisch geprägten, privaten Entsorgungswirtschaft in Bayern bedarf es zweierlei: Einer Aufklärung der Verbraucher, damit diese ihr Verhalten ändern, sowie geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen. So setzt sich der VBS – wie auch der BDE – für die Einführung eines Pfandsystems für Batterien ein. Verbandspräsident Otto Heinz muss hier aber noch Überzeugungsarbeit leisten: Ulrike Scharf will das Vorhaben nicht unterstützen und kritisierte den damit verbundenen – aus ihrer Sicht – hohen Aufwand. Die CSU-Politikerin appellierte stattdessen an die Vernunft der Verbraucher.
(EU-Recycling 09/2020, Seite 3, Foto: VBS)