Großstückige Abfälle: Was können KI und Robotik zur Verbesserung der Recyclingquote beitragen?
Dies ist die zentrale Fragestellung im Kooperationsprojekt „Smart Recycling“ des federführenden Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) an der Hochschule Bremen.
Noch bis Mitte Dezember wollen die Projektpartner entsprechende Konzepte entwickeln. Dabei werden sowohl technische als auch ökonomische Herausforderungen berücksichtigt.
Die Lösungen sind zwar primär für die Kreislaufwirtschaft gedacht, sollen aber auch in anderen Bereichen angewendet werden können. Beispiele: Katastrophenschutz, Naturschutz durch automatisierte Abfallsammlung, nachhaltige Landwirtschaft, ökologisch verträglicher Bergbau, Wartung und Pflege von Infrastrukturen oder die Industrie 4.0. Beteiligt an dem bis zum 15. Dezember 2020 laufenden Projekt sind – neben dem DFKI und dem IEKrW – die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und die Nehlsen Stoffstrom GmbH & Co. KG. Gefördert wird das Projekt „Smart Recycling“ innerhalb des Förderschwerpunktes „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen vom Bundesumweltministerium.
Ansätze zur Effizienzsteigerung
Das Projekt „Smart Recycling“ unterstützt mit seiner effizienten Kl- und Robotik-basierten Lösung unter anderem die im Deutschen Ressourcen-Effizienzprogramm festgelegten Ziele zur Steigerung der Recyclingrate bei Siedlungsabfällen auf über 65 Prozent, des Recyclinganteils von Kunststoffabfällen und des Einsatzes von Recyclingbaustoffen.
Vom effizienteren Recycling großstückiger Abfälle, vor allem im Bereich der Bauwirtschaft, wird ein signifikanter ökologischer Nutzen erwartet: Von den rund 412 Millionen Tonnen Abfall in Deutschland sind 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle (Daten aus 2017, Statistisches Bundesamt). Dabei spielt die Sortierung der Abfälle für die Erhöhung der Ressourceneffizienz eine entscheidende Rolle. Hier setzt das Vorhaben Smart Recycling an: Durch den Einsatz moderner Sensorik, Kl-Methoden und Robotik soll die Sortierung von Abfällen verbessert und damit die Ressourceneffizienz erhöht werden. Das Vorhaben wird den Einsatz der genannten Techniken eruieren und entsprechende Ansätze zur Steigerung der Effizienz vorschlagen.
(EU-Recycling 11/2020, Seite 31, Foto: O. Kürth)