KI/ML-Technologien werden zunehmend erfolgsentscheidend
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (KI/ML) stehen auf der Agenda fast aller Unternehmen. Doch das Potenzial wird noch nicht voll ausgeschöpft. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Rackspace Technology.
Das auf End-to-End-Multi-Cloud-Technologie-Lösungen spezialisierte Unternehmen befragte 1.870 globale IT-Führungskräfte aus verschiedenen Branchen, darunter Fertigung, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Behörden und Gesundheitswesen, um die Dynamik der KI/ML-Einführung zu verstehen. Zwar gaben 62 Prozent der Befragten an, dass KI/ML für ihr Unternehmen hohe Priorität hat, und 70 Prozent aller Befragten berichteten von positiven Auswirkungen auf die Markenbekanntheit und den Ruf sowie auf die Umsatzgenerierung und Kostenreduzierung. Doch 36 Prozent stimmten zu, dass die Messung und der Nachweis des Geschäftswerts der Technologien weiterhin eine Herausforderung darstellt.
„Da die Budgets für KI/ML weiter steigen, sehen wir, dass sich die Projekte in immer mehr Bereichen des Unternehmens ausbreiten, und es ist klar, dass KI und ML an Bedeutung und Sichtbarkeit zunehmen“, konstatiert Jeff DeVerter, Chief Technology Evangelist bei Rackspace Technology. „Gleichzeitig macht der Bericht deutlich, dass viele Unternehmen immer noch damit zu kämpfen haben, die Zustimmung der Stakeholder zu erhalten, Fragen der Datenqualität zu klären und die Qualifikationen, Ressourcen und Talente zu finden, um das volle Potenzial von KI/ML zu nutzen.“
KI/ML gehört für Unternehmen neben der Cybersicherheit zu den beiden wichtigsten strategischen Technologien, so der Bericht „AI/ML is a Top Priority for Businesses, but are They Realizing Its Value?“ 72 Prozent der Befragten geben an, dass sie KI/ML als Teil ihrer Geschäftsstrategie, IT-Strategie oder beides einsetzen, während 69 Prozent der Befragten zwischen sechs und zehn Prozent ihres Budgets für KI/ML-Projekte einplanen. Im Vergleich dazu lagen die gemeldeten Ausgaben (als Prozentsatz des Gesamtbudgets) bei der letztjährigen Umfrage zwischen einem und zehn Prozent.
Die Experimentierphase hinter sich gelassen
KI/ML werden von Unternehmen in immer vielfältigeren Zusammenhängen eingesetzt, zum Beispiel für Verbesserung der Geschwindigkeit und Effizienz von Prozessen
(52 %), Personalisierung von Inhalten und besseren Verständnis von Kunden (44 %), Umsatzsteigerung, Erzielung von Wettbewerbsvorteilen und Leistungsprognose (42 %) sowie Verständnis der Marketingeffektivität (36 %).
Es ist ein Indiz für die zunehmende Reife der Technologien, dass 66 Prozent der Befragten angaben, dass ihre KI/ML-Projekte die Experimentierphase hinter sich gelassen haben und sich nun entweder im Stadium der „Optimierung/Innovation“ oder der „Formalisierung“ der Implementierung befinden. Die meisten Unternehmen geben auch ein breiteres Spektrum von Anwendungsfällen an, darunter Computer-Vision-Anwendungen, automatisierte Inhaltsmoderation, Management der Kundenbeziehungen und biomedizinische Anwendungen.
Fortschritte und Herausforderungen
In Bezug auf die Einführung von KI/ML geben 33 Prozent der Befragten an, dass es schwierig ist, KI/ML-Strategien auf das Geschäft auszurichten – ein Anstieg von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus stiegen die Kosten für die Implementierung von 26 auf 33 Prozent, während 31 Prozent der Befragten neu entstehende KI/ML-Technologien als Hindernis ansehen, was einem Anstieg von 13 Prozent entspricht.
„Die Tatsache, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, KI/ML-Strategien auf das Geschäft auszurichten und sich in der Fülle der neuen verfügbaren Tools zurechtzufinden, zeigt, dass Unternehmensprojekte oft einer schlechten Strategie zum Opfer fallen“, erläutert Jeff DeVerter. „Die Unterstützung durch die richtigen Stakeholder, der Konsens über die zu erbringenden Leistungen, das Wissen über die dafür benötigten Ressourcen und die Festlegung klarer Meilensteine sind entscheidende Komponenten, um Projekte auf Kurs zu halten und die gewünschte Rendite zu erzielen.“
Organisatorisches Verständnis
Was die Talente betrifft, gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie in ihrem Unternehmen über die erforderlichen KI/ML-Fähigkeiten verfügen. Gleichzeitig gibt mehr als die Hälfte aller Befragten an, dass die Stärkung interner Fähigkeiten/eingestellter Talente und die Verbesserung interner und externer Schulungen auf ihrer Agenda stehen.
Beim Vergleich der Abteilungen gaben 69 Prozent der Befragten an, dass die IT-Mitarbeiter die Vorteile von KI/ML verstehen, während 43 Prozent angaben, dass operatives Geschäft, Forschung und Entwicklung, Kundendienst, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat die Technologien verstehen. Die Vertriebs-, Personal- und Marketingabteilungen werden von den Befragten als am wenigsten erfahren mit KI/ML erachtet.
Weitere Informationen zu den Trends, die KI/ML im Jahr 2022 prägen werden, sowie der vollständige Bericht zum Download sind unter www.rackspace.com/lp/solve-ai-ml-research-report-2022 zu finden.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2022, Seite 14, Foto: Gerd Altmann / pixabay.com)