Papierindustrie in Österreich kommt stabil durch die Krise

Im vergangenen Jahr 2020 wurden in Österreich rund 4,7 Millionen Papier (minus 5,3 Prozent gegenüber 2019) und zwei Millionen Tonnen Zellstoff (minus 3,3 Prozent) produziert. Der Branchenumsatz ging auf 3,6 Milliarden Euro zurück.

Das ist ein drastischer Einbruch um 14,2 Prozent nach dem Rekordjahr von 2019, wo der Umsatz erstmals die Vier-Milliarden-Grenze überstieg, berichtet Austropapier – Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie. Das Ergebnis folgt dabei in etwa der Entwicklung der österreichischen Wirtschaft (fünf Prozent Rückgang) sowie jener der europäischen Papierindus­trie. Zudem hat die Krise die Verschiebung zwischen den einzelnen Sorten weiter verschärft. Während grafischen Papiere (minus 13,5 Prozent) weiter weniger nachgefragt werden, verzeichnen Verpackungspapiere eine weitere Zunahme um 2,0 Prozent auf 2,4 Millionen Tonnen. Hier macht sich vor allem der boomende Onlinehandel durch die Lockdowns bemerkbar. Während beim Rohstoff Holz die gute Zusammenarbeit mit der heimischen Forstwirtschaft – insbesondere bei der Bewältigung von Schadholzereignissen – im Vordergrund steht, hat die Krise auf die Versorgung mit Altpapier doch deutliche Auswirkungen. Hier wird insbesondere der Wegfall der gewerblichen Sammlung durch den geschlossenen Handel während der Lockdowns deutlich. Die Altpapier-Recyclingquote liegt 2020 deshalb bei nur 69 Prozent. Im Jahr 2021 rechnet die Branche wieder mit einer Normalisierung auf das Niveau von 2019, als die Recyclingquote bei 73 Prozent lag.

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 05/2021, Seite 24, Foto: Brigitte Weber)