Österreich: Illegale Altgerätesammlungen nehmen wieder zu
Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und Bohrmaschinen sind besonders beliebt.
Nach Berichten von Umweltverbänden haben insbesondere im Bundesland Niederösterreich die illegalen Sammeltätigkeiten wieder zugenommen. Organisierte Müllbrigaden aus dem Ausland verteilten vielerorts Flugzettel mit beiliegenden „Kaufverträgen“. Die Bevölkerung wird dazu aufgefordert, Elektro(nik)altgeräte zur Abholung bereitzustellen. Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und Bohrmaschinen sind dabei besonders begehrt. Mit einer Unterschrift gibt man die Zustimmung, dass der Gegenstand um einen „Kaufpreis“ von null Euro den Sammlern überlassen wird. Damit macht man sich aber strafbar.
Die niederösterreichische Landesregierung beziffert den Wertstoffverlust – vor allem an Metallen – und den wirtschaftlichen Schaden auf rund 160.000 Tonnen beziehungsweise zehn Millionen Euro. Laut Studien der österreichischen Abfallwirtschaft hatte bereits jeder vierte Österreicher Kontakt zu illegalen Müllbrigaden. Inzwischen hat jeder Achte diesen schon zumindest einmal etwas mitgegeben. Der Müllexport ohne entsprechende Genehmigung entspricht einem Straftatbestand nach dem österreichischen Strafgesetzbuch. Die Höhe der Strafe variiert dabei je nach Art des Abfalls. Die vorgesehenen Strafen treffen nicht nur die Sammler, sondern auch jeden Einzelnen, der seinen Müll im Zuge dieser Sammlungen abgibt.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 09/2021, Seite 4, Foto: O. Kürth)