Nachhaltige Lösungen vom Niederrhein
Die KSR-Gruppe in Sonsbeck ist mit dem Mittelstandspreis „Der Grüne Engel 2022“ ausgezeichnet worden.
Die Verleihung fand am 1. Juni in der Münchner Traditionsgaststätte Paulaner am Nockherberg im Rahmen der IFAT statt. Durch den Abend führte der bekannte TV-Wissenschaftsmoderator Dirk Steffens. Auf Initiative des bvse und Die Grünen Engel – Aufbereitungszentrum Nürnberg wurde der Preis zum vierten Mal in drei Kategorien vergeben. Die KSR-Gruppe hatte die Jury im Bereich „Innovative Recyclinglösungen“ überzeugen können. „Wir freuen uns sehr, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, den unsere Unternehmen seit vielen Jahrzehnten betreiben, auf diese Weise gewürdigt wird“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Guido Schmidt am Rande der Veranstaltung.
1965 als Altöl-Abholdienst gegründet, besteht die KSR-Gruppe mit ihren rund 120 Mitarbeitenden heute aus drei Bereichen. Den Kern bildet die KS-Recycling, ein europaweit agierendes Unternehmen zur hochspezialisierten Wiederverwertung und Entsorgung von Sonderabfällen. In den unternehmenseigenen, hochspezialisierten Destillationsanlagen verarbeiten die Fachleute unter anderem gebrauchte Altöle, Abwässer, Brems- und Kühlflüssigkeiten zu marktfähigen Produkten, etwa Grund- und Basisöle für die Schmierölindustrie sowie Heizöle nach DIN-Maßstäben. Die KS-Logistic, eine weitere Gesellschaft, steht für den reibungslosen Abtransport von Abfällen und Auslieferung von neu hergestellten Produkten. Der Fuhrpark umfasst 55 Lkw mit verschiedenen Systemen, darunter Saugwagen, Sattelzüge und andere Entsorgungsfahrzeuge.
„Musterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft“
Das Geschäftsmodell der GS-Recycling schließlich ist die Aufbereitung von flüssigen Abfällen unter Gesichtspunkten des aktiven Umweltschutzes im Rhein-Lippe-Hafen in Wesel. Hier wird derzeit die Infrastruktur geschaffen, um bis zu 600.000 Tonnen Abfälle, Abwässer und Rückstände aus der Binnenschifffahrt anzunehmen und aufzubereiten. Dafür soll die bereits bestehende biologische Abwasserreinigung zu einem einzigartigen Anlagenverbund erweitert werden. Geplant ist, das sogenannte Entgasen und die Reinigung von mehreren Güterschiffen zugleich an einem neuen Terminal mit beidseitigen Anlegestellen zu ermöglichen. Mittels einer angeschlossenen Entsorgungs- und Recyclingstruktur lassen sich die Gase zur Dampferzeugung nutzen. Der so erzeugte Strom soll einen Elektrolyseur zur Herstellung von Wasserstoff betreiben. Von einem „Musterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft“ war im Rahmen der Präsentation in München die Rede.
Guido Schmidt: „Durch die effiziente Nutzung von Sekundärrohstoffen reduzieren wir den Verbrauch fossiler Ressourcen. Das ist nicht nur aufgrund der dramatischen Entwicklungen auf weltpolitischer Ebene geboten, sondern auch und vor allem aus Klimaschutzgründen alternativlos.“ In diesem Sinne will die KSR-Gruppe auch in Zukunft Maßstäbe setzen.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 07/2022, Seite 25, Foto: bvse)