Kreislauffähige Materialien für Automobile

Ein Konsortium aus 19 führenden Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen wie der BMW Group, Evonik, Thyssenkrupp, dem Fraunhofer Institut und der TU München hat sich zum Ziel gesetzt, neue Verfahren zur Nutzung nachhaltiger Materialien für eine zirkuläre Automobilproduktion zu entwickeln.

Die Evonik Industries AG bringt ihre Expertise bei Kunststoffen und Additiven für das Recycling ein. Der Startschuss des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für drei Jahre geförderten Projekts ist Ende letzten Jahres gefallen.

Kern der von BMW ins Leben gerufenen Initiative „Future Sustainable Car Materials (FSCM)“ ist es, innovative Prozessrouten und Materialkonzepte für große Teile der Wertschöpfungskette zu entwickeln und damit Kreislaufwirtschaft in der Fahrzeugproduktion zu ermöglichen. „Wir freuen uns, unsere Spezialchemieexpertise in dieses wegweisende Konsortium aus Branchenführern und international renommierten Forschungsinstitutionen einzubringen, um zirkuläre Kunststofflösungen für die Automobile von morgen zu entwickeln“, erklärt Lauren Kjeldsen, Mitglied der Geschäftsführung der Evonik Operations GmbH und Leiterin der Division Smart Materials.

Materialien in der Wertschöpfungskette halten
Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft gilt es, Materialien nach ihrem Nutzungsende in der Wertschöpfungskette zu halten, um die Produktion neuer Gegenstände, wie zum Beispiel für Automobile, ohne den Einsatz fossiler Ressourcen zu realisieren. Besonders herausfordernd ist es hier, diese Materialien bei gleichbleibender Qualität und mit gleichen Sicherheitseigenschaften im Kreislauf zu halten. „Unsere Experten für das mechanische Recycling arbeiten eng mit Recyclern zusammen, um Methoden für das Aufreinigen von Kunststoffteilen – wie zum Beispiel das Abtrennen von Lacken am Ende ihrer Nutzungszeit – bereitzustellen“, erläutert Patrick Glöckner, Leiter des Global Circular Plastics Programs bei Evonik. „Außerdem entwickeln wir gemeinsam mit Compoundeuren Lösungen, um einen möglichst hohen Anteil an Kunststoffrezyklaten in neuen Automobilteilen einzusetzen.“

Durch diese Form der integrierten Zusammenarbeit ist es dem Konsortium möglich, Herausforderungen schnell zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Aufgrund der hohen Komplexität des Automobilbaus sind die Teilnehmer des FSCM-Projektes optimistisch, dass sich die gewonnenen Erkenntnisse zukünftig auch auf andere Industrieprodukte, wie beispielsweise Nutzfahrzeuge, Elektro- und Haushaltsgeräte, anwenden lassen und damit ein entscheidender Impuls für zukünftige Kreislaufwirtschaftssysteme sein werden.

www.evonik.com

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 03/2023, Seite 42, Foto: Evonik Industries AG)