Bestnoten für die „K“

Mit den Themen Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Digitalisierung hat die diesjährige Messe für die globale Kunststoff- und Kautschuk­industrie, K 2022, voll ins Schwarze getroffen.

Vom 19. bis zum 26. Oktober 2022 waren 176.000 Fachbesucher (2019: 224.116 Fachbesucher) aus 157 Ländern nach Düsseldorf gereist, um sich bei den 3.037 Ausstellern (2019: 3.330 Aussteller) zu informieren. Nach Angaben der Messegesellschaft berichteten die ausstellenden Unternehmen von außerordentlich guten Kontakten und einer deutlichen Investitionsbereitschaft der Fachbesucherinnen und -besucher, dem Aufbau vielversprechender neuer Kundenbeziehungen und zahlreichen, teils spontanen Geschäftsabschlüssen. „Die K 2022 war gerade jetzt – in stürmischen Zeiten und wo sich die Kunststoffindustrie inmitten des Transformationsprozesses in Richtung Kreislaufwirtschaft befindet – der ideale Ort, um gemeinsam aktiv die Weichen für die Zukunft zu stellen“, lobte Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirates.

Nicht nur die Organisatoren der Messe, sondern auch die Fachbesucherinnen und -besucher erteilten der Messe Bestnoten. Sie schätzten die Vollständigkeit des Angebots und die Abbildung der gesamten Lieferkette. Laut Messe Düsseldorf gaben 98 Prozent aller Befragten an, die Ziele, die mit ihrem Besuch verbunden waren, voll erreicht zu haben. Wie die Messegesellschaft hervorhob, begeisterte die Besucher vor allem die Fülle technologischer Neuentwicklungen, die Rohstofferzeuger, Maschinenbauer und Verarbeiter von Kunststoffen zur Realisierung der Kreislaufwirtschaft, zur Ressourcenschonung und zum Thema Klimaschutz präsentierten.

An erster Stelle des Angebotsinteresses stand bei rund zwei Dritteln aller Befragten der Maschinen- und Anlagenbau. Bei den Investitionsabsichten stachen mit 43 Prozent Maschinen und Ausrüstung für Aufbereitung und Recycling hervor. Dabei standen den Angaben zufolge besonders Nachhaltigkeit, aber auch Kreislaufwirtschaft und Energie/Ressourceneffizienz in der Produktion im Mittelpunkt. Rund 40 Prozent der Entscheider gaben in der Umfrage an, sich mit dem Thema Dekarbonisierung zu befassen. „57 Prozent und damit fünf Prozent mehr als zur K 2019 erklärten, an Roh- und Hilfsstoffen interessiert zu sein; dabei standen Rezyklate und Biokunststoffe besonders hoch im Kurs“, hieß es im Abschlussbericht. „Für 28 Prozent waren Halbzeuge und technische Teile aus Kunststoff und Gummi der Hauptgrund ihres Kommens (Mehrfachnennungen möglich). Über 70 Prozent aller Besucher gehören dem Top- und Mittelmanagement an.“

Starkes Interesse an den Specials
Die offizielle Sonderschau „Plastics shape the future“ hatte in Diskussionen und Vorträgen die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen sowie Lösungsansätze rund um die K-Leitthemen zum Thema und verbuchte durchweg gut gefüllte Ränge. Das „Circular Economy Forum“ punktete mit Live-Demonstrationen und Informationen zu den drei Leitthemen der Messe. Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) und 13 seiner Mitgliedsunternehmen veranschaulichten, welch wichtigen Stellenwert Technologie bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie besitzt. Hochtechnologie werde benötigt, um Produktionsprozesse zu optimieren und immer effizienter zu gestalten, unterstrich der Verband in seiner Ankündigung. Sie ermögliche neben der Kreislaufführung von Kunststoffprodukten auch die Einsparung von CO2. „Beides ist nicht denkbar ohne Digitalisierung. Durch sie werden z. B. digitalen Produktpässe und weltweit anwendbare Rückverfolgungsstandards erst möglich. Die Vernetzung aller Komponenten in der Produktionslinie gilt als Voraussetzung für die Optimierung der Prozesse.“ Viel diskutiert wurde auf der diesjährigen K auch die Weltsprache der Produktion, OPC UA, mit der die Verarbeitungsparameter der beteiligten Maschinen und Geräte genauer und gezielter aufeinander abgestimmt werden können, berichtete die Messe Düsseldorf. Dies wiederum gelte als wichtige Voraussetzung für die optimierte Kreislauführung. 40 Unternehmen aus acht Ländern beteiligten sich auf der Messe an einem OPC UA-Demonstrationsprojekt.

Im Science Campus erhielten sowohl Aussteller als auch Besucher zusätzlich einen konzentrierten Überblick über wissenschaftliche Aktivitäten und Ergebnisse im Kunststoff- und Kautschuksektor. Zahlreiche Hochschulen, Institute und Förderorganisationen boten hier die Möglichkeit zum direkten Dialog.

Die nächste K in Düsseldorf findet vom 08. bis 15. Oktober 2025 statt. www.k-online.de

(Erschienen im EU-Recycling Magazin 12/2022, Seite 26, Foto: Messe Düsseldorf)