Erster Vecoplan-Biomassehacker mit HiTorc-Antrieb auf dem Markt
Leistungsstark, energiesparend und absolut robust: Der neue VTH 600-1050 BT vereint die Eigenschaften eines Biomassehackers von Vecoplan mit dem kraftvollen und rein elektrischen HiTorc-Antrieb des Westerwälder Maschinenbauunternehmens. Anwender profitieren dabei von zahlreichen wirtschaftlichen und technischen Vorteilen.
Vecoplan-Biomassehacker haben sich einen Namen als Kraftpakete gemacht, mit denen hohe Durchsätze erzielbar sind. Die Hackschnitzelqualitäten sind jeweils auf den individuellen Anwendungsfall abgestimmt und lassen sich einfach an die Anforderungen des Betreibers anpassen. Mit der Einführung des HiTorc-Antriebs in die Baureihe überträgt Vecoplan die seit Jahren bei Ein- und Zweiwellen-Zerkleinerern bewährte Technologie auch auf den Bereich der Schnellläufer für die Holzindustrie.
Dynamischer Anlauf aus dem Stand
Das Antriebskonzept bietet dem Anwender eine Reihe von Vorteilen: Im Gegensatz zu konventionellen Antriebssystemen kommt der HiTorc komplett ohne mechanische Übertragungselemente wie Riemen, Kupplungen oder Getriebe aus. Stattdessen überträgt der Motor das Drehmoment direkt auf die Rotorwelle – effizient, schnell und präzise. „Wir sprechen hier von bis zu 40 Prozent weniger Energiebedarf im Vergleich zu herkömmlichen elektromechanischen Systemen. So etwas gibt es bislang noch in keinem anderen Hacker“, vergleicht Daniel Kessler, Vice President Technology bei Vecoplan. Der HiTorc reagiere so schnell wie ein Elektroauto: „Dynamischer Anlauf aus dem Stand, in drei Sekunden einsatzbereit und dieses mit Spitzendrehmomenten und stark reduzierten Anlaufströmen – das schafft kein anderer Antrieb in dieser Klasse.“
Immer das optimale Drehmoment
Die im Frequenzumrichter integrierte Regelung sorgt unter anderem dafür, dass zu jeder Zeit und in jedem Betriebszustand das optimale Drehmoment an der Rotorwelle anliegt, was den HiTorc-Antrieb äußerst energieeffizient macht. Der Wirkungsgrad des HiTorc ist deutlich höher als bei Antriebslösungen mit Riementrieben oder sogar Vorgelegen – schon allein durch den Wegfall der mechanischen Antriebselemente um etwa zehn bis 15 Prozent. Das macht den Synchronmotor vor allem im Teillastbereich sehr effizient. Im Leerlauf liegt der Energiebedarf bei nur etwa zehn Prozent, die ein vergleichbarer direkt geschalteter Asynchronmotor benötigt. Selbst schwierige Materialien lassen sich mit dem kraftvollen Antrieb effizient verarbeiten.
Dennoch behält der VTH 600-1050 BT die gewohnte Flexibilität der Vecoplan-Maschinen bei und erlaubt eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Betriebsbedingungen und Materialanforderungen. Ob Energie- und Pelletindustrie, Biomasseheizkraftwerke, Spanplattenindustrie oder Sägewerksindustrie: Der Hacker lässt sich flexibel in verschiedenste Anwendungsfelder integrieren – von der Herstellung von Brennstoff bis zur Weiterverarbeitung von Restholz. Durch die kompakte Bauweise ist die Maschine zudem äußerst platzsparend, was den Installationsaufwand deutlich reduziert, da der Betreiber keine Fundamentarbeiten für Motoranlagen mit Riementrieb durchführen muss.
Mit dem VSC zum smarten Hacker
Mit dem digitalen Bedienkonzept „Vecoplan Smart Center“ (VSC) ergänzt Vecoplan die physische Technik um eine intelligente Service-Ebene. Über das intuitive Bedienpanel können Anwender den Betrieb effizient überwachen und bei Bedarf auch direkt auf Online-Support oder Leistungskennzahlen zugreifen. Das VSC besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: Dem VSC.control, einem intuitiven Bedienpanel, das als Schnittstelle zwischen Bediener und Maschine dient, und aus der VSC.connect Online-Plattform, welche den Zugang zu digitalen Services bietet.
Dazu gehören der Remote-Zugriff, die Online-Inbetriebnahme, die KPI-Überwachung oder eine Media-Datenbank. Konkret lassen sich die Betriebskosten eines Hackers durch das VSC senken, erklärt Dirk Müller, Vice President Wood I Biomass bei Vecoplan: „Die Fernüberwachung kann Kosten durch einen störungsarmen Betrieb senken, denn auf Störungen kann schnell reagiert werden. Techniker vor Ort werden nur noch selten benötigt und Anfahrtszeiten somit eingespart. Die Betreiber können Wartungsarbeiten bedarfsgerecht planen und so die Stillstandzeiten verkürzen.“ Ein weiterer Vorteil der Implementierung des VSC im Biomassehacker ist die frühzeitige Erkennung von Störstoffen. In Verbindung mit einer Vibrationsüberwachung kann das VSC Anomalien erkennen, die auf Störstoffe hinweisen, und geeignete Maßnahmen zur Behebung vorschlagen.
Weniger Wartungsaufwand, mehr Power
Die Integration des neuen Antriebskonzeptes bewährt sich auch im Störfall. Durch den Wegfall klassischer Verschleißteile wie Kupplungen, Riemenantrieben oder Schwungscheiben sinken die Wartungskosten erheblich und die Anlagenverfügbarkeit steigt. Ungeplante Betriebsstillstände durch beispielsweise verbrannte Riemen oder ein defektes Getriebe hat der Anwender nicht, wenn er auf die rein elektrische Lösung HiTorc setzt. Überlastungen erkennt das VSC frühzeitig durch kontinuierliche Drehzahl- und Stromauswertungen. Gelangt Fremdmaterial in die Maschine, stoppt der Rotor innerhalb kürzester Zeit. Selbst bei komplett befüllter Beschickungsanlage gelingt der Wiederanlauf problemlos. Durch die entfallenen Komponenten wirken das Schwungmoment des massiven Rotors und das Drehmoment des Motors optimal zusammen. Dies verbessert das Anlaufverhalten und ermöglicht einen reibungslosen Anlauf. Die Maschine kann somit jederzeit per Knopfdruck starten. Was bedeutet die neue Vecoplan-Innovation für die Branche? Für Dirk Müller ist die Antwort klar: „Die Kombination aus Energieeffizienz und digitaler Integration verändert die Spielregeln. Unsere Kunden steigern ihren Durchsatz, senken ihre Betriebskosten und verbessern gleichzeitig ihre Umweltbilanz.“ In Zeiten steigender Energiepreise und zunehmender gesetzlicher Anforderungen an die Nachhaltigkeit liefert Vecoplan mit dem VTH 600-1050 BT mit HiTorc-Antrieb der holzverarbeitenden Industrie eine technisch ausgereifte, wirtschaftlich überzeugende und digital vernetzte Zerkleinerungslösung.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 07/2025, Seite 44, Fotos: Vecoplan AG)