Den Rezyklatanteil in Bauprodukten nachvollziehbar ausweisen
Mit der „Recycled Content Declaration (RCD)“ stellt das Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) ein neues Instrument für die Bauwirtschaft vor. Die RCD ist eine freiwillige und unabhängig geprüfte Herstellererklärung, die den Rezyklatanteil in Bauprodukten nachvollziehbar ausweist. Sie richtet sich an Hersteller, Architekten und Planer ebenso wie an öffentliche und private Bauherren.
So entsteht eine RCD
Die RCD wird von einem unabhängigen Sachverständigen verifiziert und daraufhin geprüft, ob sie den geltenden Normen und Vorgaben des IBU-Programms entspricht. Der Weg zur RCD ist klar strukturiert. Zunächst beauftragt der Hersteller die Erstellung und stellt die erforderlichen Daten, etwa zu Materialflüssen und Prozessen, für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr bereit. Auf dieser Basis wird ein RCD-Bericht mit Berechnungen und Nachweisen erstellt. Anschließend erfolgt die unabhängige Verifizierung. Eine EPD*) ist keine Voraussetzung, kann aber für maximale Transparenz mit der RCD kombiniert werden.
Im Mittelpunkt stehen belastbare Zahlen zum Recyclinganteil. Dokumentiert wird der gesamte Rezyklatgehalt, aufgeteilt in Pre-Consumer- und Post-Consumer-Materialien. Die Angaben können als Jahresdurchschnitt oder produktspezifisch erfolgen. Interne Kreisläufe werden nicht angerechnet, können aber ergänzend ausgewiesen werden.
*) EPD ist die Kurzform für Umwelt-Produktdeklaration. Die drei Buchstaben stehen für die englische Bezeichnung Environmental Product Declaration. Eine EPD beschreibt Baustoffe, Bauprodukte oder Baukomponenten im Hinblick auf ihre Umweltwirkungen auf Basis von Ökobilanzen sowie ihre funktionalen und technischen Eigenschaften. Diese quantitativen, objektiven und verifizierten Informationen beziehen sich auf den gesamten „Lebenszyklus“ des Bauprodukts.
(Erschienen im EU-Recycling Magazin 10/2025, Seite 38, Foto: O. Kürth)