Recyclinglösung für asbestbelasteten Stahlschrott gefunden

Zwischen 1960 und 1993 fand Asbest weite Verbreitung in der Konstruktion von Gebäuden, Anlagen, Schiffen und Wohnungen. Seine Entsorgung bereitete seitdem Schwierigkeiten. Zwei niederländische Unternehmen haben jetzt eine Lösung für das Recycling von asbestbelastetem Stahlschrott entwickelt.

Das Projekt sieht die Kooperation von Renewi plc und der Purified Metal Company (PMC) vor. Dazu soll Renewi, ein international tätiges Unternehmen zur Herstellung von Produkten aus Abfällen, kontaminierten Stahl exklusiv für das Start-Up PMC sammeln und anliefern. Die PMC-Anlage wurde speziell für das Recycling von Stahl entworfen, den Gefahrstoffe verunreinigt haben und der zu neuem Sekundärrohstoff werden soll. Das von der Technischen Universität Aachen geprüfte und patentierte PMC-Schmelzverfahren erhitzt das kontaminierte Material auf eine Temperatur von 1.500 Grad Celsius. Dadurch werden alle gefährlichen Asbestfasern zu Sand, Glas und Magnesiumoxid heruntergebrochen. Andere Gefahrstoffe wie Chrom und Quecksilber lassen sich erfassen oder neutralisieren.

Voraussichtlich 2020 in Betrieb

Der Prozess will wiedereinsetzbaren Stahl in Form von sogenannten „Gereinigten Metallblöcken“ (Purified Metal Blocks) aufbereiten – Rohmaterial, das typischerweise in der Fertigungsindustrie Anwendung für besondere Anforderungen findet. Diese Produktion von Blöcken soll laut PMC sicherer, kostengünstiger und effizienter als gegenwärtige Sanierungstechniken sein. Für Gijs Derks (Renewi) liefert die PMC-Behandlung von belastetem Stahlschrott eine „einzigartige Lösung für diesen speziellen Abfallstrom“. Die Renewi-Vision von „waste no more“ harmoniere perfekt mit den Zielen hinter der Zusammenarbeit mit PMC. Jan Henk Wijma (PMC) sieht sein Unternehmen zukünftig dazu in der Lage, eine Lösung zum Umgang mit asbestbelastetem Stahlschrott anzubieten, die zirkulär sowie sicher ist und zudem Premium-Rohstoffe zur Wiederverwendung liefert. Und Ratsherr IJzebrand Rijzebol (Delfzijl) ist stolz darauf, dass für den Standort der Anlage seine Gemeinde vorgesehen wurde: „Der Kern der Kreislaufwirtschaft ist das Schließen von Materialflüssen. Das passt gut in unsere Vision von Nachhaltigkeit.“ Die Eröffnung der neuen Anlage in Delf­zijl ist für 2020 vorgesehen.

www.purifiedmetal.com

Grafik: PMC

(EU-Recycling 07/2018, Seite 31)