Nutzfahrzeug-Branche im Aufbruch ins elektromobile Zeitalter

Elektromobilität kommt jetzt auch mit Transportern und Lkw auf die Straße. Die Modelle gehen in Serie.

Das gilt vor allem für E-Transporter und zunehmend auch für Stadtbusse. Und der mittelschwere Verteiler-Lkw wird ebenfalls elektrifiziert, wie die letzte IAA Nutzfahrzeuge im September in Hannover zeigte. Die Megatrends der Branche lauten Elektromobilität, alternative Antriebe, automatisiertes Fahren, Digitalisierung und urbane Logistik. Hier wird investiert, geforscht und entwickelt, kommen immer mehr Produkte in großer Zahl auf den Markt. Dazu gehören auch E-Lastenräder, die die Frage der „letzten Meile“ umweltschonend und kostengünstig beantworten.

Teilautomatisiertes Fahren in Serie

Mit dem neuen Actros mit „Active Drice Assist“ bringt Mercedes-Benz Trucks das teilautomatisierte Fahren in Serie. Der Active Drive Assist kann selbständig bremsen, Gas geben und lenken. Anders als Systeme, die nur ab einer gewissen Geschwindigkeit arbeiten, ermöglicht der Active Drive Assist dem Fahrer erstmals in einem Serien-Lkw teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen. Neu sind die aktive Querführung und die Verbindung von Längs- und Querführung in allen Geschwindigkeitsbereichen durch die Fusion von Radar- und Kamerainformationen. Der Active Drive Assist baut auf dem bewährten Abstandshalte-Assistent mit Stop-and-go-Funktion sowie dem Spurhalte-Assistenten von Mercedes-Benz auf. Während die Verantwortung für die Überwachung des Verkehrsgeschehens weiterhin beim Fahrer liegt, entlastet ihn das System deutlich und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit auf der Straße. Das weiterentwickelte „Predictive Powertrain Control“ spart nicht nur deutlich Kraftstoff, sondern entlastet den Fahrer jetzt auch auf Überlandstrecken. www.mercedes-benz-trucks.com

Für den innerstädtischen Einsatz

Die neue Renault Trucks Baureihe Z.E. für den innerstädtischen Einsatz (Foto: Renault Trucks)

Renault Trucks startete vor zehn Jahren die Entwicklung von Elektro-Lkw und ist hier als Pionier anzusehen. Mit den Modellen Renault Master Z.E., Renault Trucks D Z.E. und Renault Trucks D Wide Z.E. ist jetzt die zweite Fahrzeuggeneration mit Reichweiten bis zu 300 Kilometer auf dem Markt. Sie umfasst eine komplette Verteilerverkehr-Baureihe von 3,5 bis 26 Tonnen für den innerstädtischen Einsatz für Warenlieferung, Materialumschlag und Entsorgungstransporten. So eignet sich der Renault Master Z.E. besonders für Lieferungen im Bereich der letzten Meile: Das Fahrzeug kann alle zugangsbeschränkten urbanen Zonen befahren. Ein Fahrzeugnutzer aus der Entsorgungsbranche ist Suez. www.renault-trucks.de

Die gleiche Nutzlast wie herkömmliche Lkw

Der eTGM von MAN (Foto: MAN SE)

Ein weiterer führender Anbieter von Elektro-Lkw ist MAN. Die Baureihe eTGM umfasst Lkw im mittleren und schweren Verteilerverkehr von 18 bis 26 Tonnen Gesamtgewicht. Der eTruck erfüllt den Angaben nach „alle wesentlichen Anforderungen an den innerstädtischen Lieferverkehr der Zukunft. Er verfügt über die gleiche Nutzlast wie die Modelle mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren und überzeugt flüsterleise und emmissionsfrei mit seiner Performance.“ Neben dem elektrischen Antrieb werden auch Nebenaggregate wie Servolenkung, Luftkompressor und Klimaanlage elektrisch betrieben. Das ermöglicht eine bedarfsabhängige und energiesparende Steuerung. In Schubphasen wird zudem die Bewegungsenergie des Fahrzeugs während der Fahrt in elektrische Energie umgewandelt und damit wieder dem Batteriespeicher zurückgeführt. www.man.eu

Foto: Daimler AG

(EU-Recycling 12/2018, Seite 24)

Anzeige