Ein Jahrhundert Jöst Maschinenbau
Vom Handwerksbetrieb zum Global Player: Mit einem Festakt in der Halle Münsterland feierte das Unternehmen aus Dülmen hundertjähriges Bestehen.
Wenn es um das Fördern, Sieben und Sichten von Schüttgütern geht, ist Jöst heute ein weltweit gefragter Spezialist. Ein Erfolg, der vor 100 Jahren, bei der Gründung des Unternehmens, noch nicht absehbar war. Denn Jöst begann als einfacher Reparaturbetrieb für explosionsgeschützte Elektromotoren, wie sie im Bergbau eingesetzt wurden. Mit der Kohleförderung im Ruhrgebiet entwickelt sich auch das Familienunternehmen stetig weiter. In den 1950er Jahren liefert Jöst die ersten Maschinen, die Schwingung und Vibration nutzen. Ein Meilenstein, der für die Zukunft bedeutsam sein sollte. So machen sich die Dülmener unabhängig vom Bergbau und öffnen sich für viele weitere Branchen.
Nicht nur die Kohle im Ruhrgebiet – weltweit werden immer mehr Schüttgüter mit den Dülmener Maschinen weiterverarbeitet. Gießereien, Stahlwerke, Hütten, Steinbrüche, Goldminen, aber auch Pharmaunternehmen, die Lebensmittelindustrie und die Recyclingwirtschaft setzen heute die Anlagen und Maschinen von Jöst ein. Dafür sind 380 Mitarbeiter alleine am westfälischen Stammsitz tätig. Weltweit sind es weitere 400 Mitarbeiter in insgesamt neun Niederlassungen, die für Kundennähe sorgen.
Doch frei von Krisen ist auch die Erfolgsgeschichte dieses Unternehmens nicht. Ende der 1990er Jahre gerät Jöst in schwieriges Fahrwasser. Mit Dr. Hans Moormann übernimmt ein neuer Geschäftsführender Gesellschafter das Ruder. Mit einer konsequenten Umstrukturierung und Globalisierungsstrategie schafft Jöst den Wandel und kommt zurück auf Erfolgskurs. Zum 100. Geburtstag, erlebt Jöst wieder einen Wechsel in der Unternehmensspitze: Dr. Marcus Wirtz ist seit Juli 2019 neben Dr. Hans Moormann Geschäftsführender Gesellschafter.
(EU-Recycling 08/2019, Seite 32, Foto: Jöst GmbH + Co. KG)